Vorwort
Curry-Competition

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei, und somit ist nun eine Trilogie entstanden, deren Teile sich thematisch und inhaltlich schon sehr stark voneinander unterscheiden, auch wenn das Grundthema doch das gleiche ist. Drei Reisetagebücher, die von Euren Erlebnissen während Eurer Reisen berichten, aber doch sehr unterschiedliche Eindrücke und Botschaften übermitteln: Same same … but different!ap
Das erste Buch über Hawaii entstand hauptsächlich als Zeitvertreib, während Rebekka trotz der Reise eine Arbeit für die Uni schreiben musste. Hier stand der Unterhaltungswert für alle Daheimgebliebenen im Vordergrund.
Das zweite Buch über Kuba entwickelte sich dann zu einer eher kritischen politischen Betrachtungsweise über das Land an sich. Unbeschwerte Heiterkeit wie im ersten Buch trat eher in den Hintergrund, was heißt, dass die Anzahl der Lachanfälle mit Bauchschmerzen beim Lesen etwas geringer ausfiel. Allerdings kann man hier schon eine Tendenz ausmachen, dass die Berichte mehr und mehr zu richtigen Reiseführern mit interessanten Informationen über Land und Leute werden.
Das aktuelle Buch über Thailand ist das bisher umfangreichste und auch wieder so lustig, wie man es von Hawaii bereits gewohnt war. Allerdings fiel mir dieses Mal die Wahl eines passenden Titels bei Weitem am schwersten, was wahrscheinlich auch auf mangelnde Zeit für kreative Tätigkeiten zurückzuführen ist. Aber ein echter Künstler kann auch unter Termindruck Höchstleistungen vollbringen, sodass es mich völlig kalt ließ, als ich von Anrufen und E-Mails seitens des Buchautors bombardiert wurde. Innerhalb weniger Minuten erreichten mich gleich zwei Mails mit den Worten »Ich bräuchte langsam mal einen Titel …« (Mail Nummer 1) »… und ein Vorwort, hihi« (Mail Nummer 2). Dass mich unmittelbar darauf eine fiese Grippe heimsuchte, war, nüchtern betrachtet, eine schicksalhafte Fügung, denn so hatte ich eine Woche lang Zeit, auf dem Sofa meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Ich konnte die Sonne Thailands in zahlreichen fieberbedingten Schweißausbrüchen förmlich auf meiner Haut spüren und meine Gliederschmerzen dürften in etwa denen entsprochen haben, die Ihr nach Eurer »Thai-Massagierung« empfunden habt. Zur Vervollständigung des fernöstlichen Fieberwahngefühls bereitete ich mir zum Essen einen Curry zu und meine Vertretungshausärztin mit Zusatzbezeichnung »Traditionelle chinesische Medizin« empfahl mir schriftlich zu ihrem Erkältungsteerezept noch »Ruhe und Reis essen«. Das fernöstliche Urlaubsfeeling war somit also nahezu perfekt: Schwitzen, Curry, Ruhe und Reis essen. Als wäre ich mit in Thailand: Same same … but different!
Aber was soll ich sagen, es hat wohl funktioniert und ich kann, wie versprochen, termingerecht meinen Titel und mein Vorwort liefern. Der Titel war wirklich sauschwer. Ich habe die ganze Zeit nach einem Motiv gesucht, das Euch die ganze Reise über irgendwie begleitet hat. Aber dadurch, dass Ihr so viel unternommen und so viele Dinge gesehen habt, ließ sich kein wirklich hervorstechendes Ereignis rauspicken. Dieses Buch ist wirklich eine tolle, ausgewogene Mischung aus einem Reiseführer und vielen schönen kleinen lustigen Geschichten. Auffallend sind die zahlreichen Empfehlungen, aber auch Warnungen, die Ihr allen Backpackern, die Euren Fußstapfen noch folgen mögen, geben könnt. Ich persönlich könnte mir sehr gut vorstellen, Euer Buch als Vorlage für meine eigene Rucksackreise durch Thailand und die angrenzenden Länder zu benutzen. Es gibt Empfehlungen für Ortschaften, Sehenswürdigkeiten, Reiserouten, Unterkünfte und natürlich für Essen und Trinken. Dennis und Rebekka in ihrem »kulinarischen Frankreich«.
Vielleicht hat mich meine eigene Erfahrung mit diesem Thema und meinen beiden Reiseführern dieses Jahr in den USA auch etwas sensibler gemacht. Auf eine Empfehlung hin, die in meinen beiden Reiseführern stand, habe ich ein Diner besucht, in dem ich den miesesten Burger meines Lebens gegessen habe. Seitdem lege ich keinen Wert mehr auf Reiseführer und ihre kulinarischen Empfehlungen – mit Ausnahme derer in diesem Buch: Aufgrund der Erfahrungen, die ich mit Dennis und Rebekka in Berlin bereits gemacht habe, weiß ich, dass man sich auf deren guten Geschmack verlassen kann. Als große Curry-Fans führt ihr doch sicher auch in Berlin Eure eigene Curry-Rangliste, oder?
Und nun »Seiten frei« für Dennis und Rebekka. Die Farangs, denen keine Reise zu weit, kein Meer zu tief, kein Tempel zu hoch, kein Thai-Boxkampf zu hart und kein Curry zu scharf ist …
Danke!
Eure Andrea