Tag 41: Frankfurter Buchmesse

Das Tagebuch des Straßenlesers: 1. Tour (2015)

Frankfurter Buchmesse, 16.10.2015

Freitag, 16. Oktober 2015
Frankfurter Buchmesse

Bereits am 15. September erhielt ich eine Mail von einer Chefredakteurin des größten deutschen Reisebuchverlags:

Ihre Aktion, als »Deutschlands erster Straßenleser« unterwegs zu sein, ist eine tolle Sache. Ich habe davon in den Stuttgarter Nachrichten gelesen. Wenn Sie Lust hätten, mit einem Verlag zusammenzuarbeiten, dann kämen wir ja möglicherweise dafür infrage. Jedenfalls haben wir eine Serie »Reiseabenteuer«, und Ihre Reiseberichte könnten vielleicht dazu passen!
Wenn Sie Lust haben, melden Sie sich gern. Vielleicht treffen wir uns mal?

Ich blieb mit der Dame in Kontakt und wurde schließlich von ihr und dem Verlag zur Frankfurter Buchmesse eingeladen. Und ich bin ja so was von gespannt: Wohin wird das Gespräch mit der Chefredakteurin führen? Wird der Verlag mein Straßenleser-Projekt unterstützen? Und wenn ja, wie? Vielleicht macht der Verlag Promo für mich und kündigt mich in verschiedenen Städten bei den dort ansässigen Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen an? Vielleicht erhalte ich finanzielle Unterstützung? Organisierte Lesungen? Oder nimmt der Verlag am Ende gar »Serendipity« unter Vertrag? Eine Neuerscheinung mit Auflage und laut rührender Werbetrommel?
Aus gewissen Erfahrungen in meinem Leben habe ich gelernt, meine Erwartungen und Hoffnungen möglichst gering zu halten. Zu oft wurde ich schon enttäuscht: 2011 lotste mich beispielsweise ein reicher Unternehmer für zwei Jobs nach Mallorca. Ich sollte einen Imagefilm für seine Firma drehen und über mehrere Monate hinweg zu einem ordentlichen Festgehalt ein Drehbuch für einen Spielfilm schreiben, bei dem ich auch die Regie übernehmen sollte und den er finanzieren wollte. Ein Traum! Ich fuhr mehrere Tage mit meinem Wagen nach Barcelona, setzte mit der Autofähre nach Mallorca über … und musste dann erfahren, dass der reiche Mann nichts anderes als ein Dummschwätzer war. Wochenlang saß ich auf der Insel fest. Glücklicherweise konnte ich in der Tauchschule, in der ich über mehrere Jahre fast jeden Sommer arbeitete, anheuern. Jeden Tag besuchte ich den reichen Mann in seiner Firma in Portopetro. »Der reiche Mann« wurde übrigens schnell zum Spitznamen der Bonze. Jeder meiner Kollegen an der Tauchschule und manch einer im Ort nannte ihn nur noch so. Doch meine Besuche halfen nichts. Einen Vertrag wollte der »reiche Mann« im Übrigen vor meiner Abreise aus Berlin ums Verrecken nicht mit mir abschließen. Schließlich habe er mir doch sein Ehrenwort gegeben, meinte er. Armes Würstchen.
Gerade als ich in den Vorbereitungen war, die sehr prominent im Hafen gelegene Firmenveranda zu besetzen, begegnete ich im Supermarkt seiner Chefsekretärin. Diese erklärte mir, dass sie es ungeheuerlich findet, was ihr Boss mit mir abzieht. Zudem kann sie es einfach nicht verstehen, wie er mir solche Versprechungen machen und Jobs anbieten kann, wo er doch vollkommen pleite ist.
»Wie? Pleite?«
»Na, wir haben seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen. Der einzige Grund, weshalb wir noch für den Michi arbeiten, ist die Hoffnung, dass die Firma sich irgendwann fängt.«
Mein Plan war es, mich am Geländer der Veranda festzuketten und mein Auto davor zu parken. Hinter die Scheiben meines Wagens wollte ich auf dreisprachigen Plakaten erklären, weswegen ich die Firma besetze und auf einem Transparent wollte ich auf Deutsch, Englisch und Spanisch: »Michi F[…] zahlt seine Rechnungen nicht!«, schreiben. Der Penner wollte mir nämlich noch nicht einmal meine Sprit- und Fährkosten von gut und gerne 500 Euro erstatten. Vermutlich war es sogar mehr: Ich musste ja auch wieder zurück!
Ja, und nun musste ich erfahren, dass der Mann bankrott ist. Mein tollkühner Plan würde mir also außer Ärger rein gar nichts einbringen und die Damen, die für den »reichen Mann« arbeiten, würden durch die schlechte Presse, die die Firma vermutlich bekommen hätte, ihre Jobs verlieren. Also verließ ich nach zwei Monaten Mallorca wieder. Eine Entschuldigung gab’s übrigens nie.
Doch auch Verträge schützen nicht vor – mit Verlaub – Arschlöchern, was ich bei meinem zweiten Film, »Die Füchsin«, erleben musste. Eine ätzende und nicht enden wollende Geschichte, die letztlich vor Gericht landete und mich eine Menge Zeit, Nerven und Geld kostete. Nein, weder die Worte von »Ehrenmännern« noch Verträge sind Garantien dafür, dass das, was sie beinhalten auch wirklich umgesetzt wird.
Doch was hat dies noch gleich mit dem Verlag zu tun, der mich hier und heute auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen hat? Nichts. Es geht mir nur darum, meine eigenen Träume und Gedankenspiele im Zaum zu halten, um nicht enttäuscht zu werden, falls die Chefredakteurin dann doch nur freundlich lächelt und die Seifenblasen platzen lässt: »Ach, ich fand das nur ganz spannend und wollte sie mal persönlich kennenlernen. Wollen sie ’nen Kaffee?«
Mein Tag auf der Buchmesse beginnt gleich mal mit einem persönlichen Highlight: Ich lege gerade meinen Rucksack bei der Sicherheitskontrolle ab, als mich ein älteres Ehepaar, welches neben dem Tisch der Security Platz genommen hat, auf Hessisch anspricht: »Lesense hier heut’?«
Ich schaue die beiden an und stocke für einen Moment. Woher wissen die zwei, dass ich Vorleser bin? Haben sie mich etwa …
»Wir ham’ se gestern im SWR gesehe.«
Fett.
Ich habe mir tatsächlich eine »Guerilla-Lesung« vorgenommen, will aber nicht, dass der Mann vom Sicherheitsdienst oder irgendwer sonst groß etwas davon mitbekommt, bevor ich meine Sachen aufbaue. Da ich keine Lesung angemeldet und somit auch keine Genehmigung habe, bewege ich mich sicherlich in einer ungern gesehenen Grauzone. Ich frage mich schon, ob ich überhaupt mit meinem Rucksack durch die Kontrolle komme. Schließlich befinden sich darin ein Mikro samt Ständer, ein Verstärker, ein Hocker und einige in Plastik verschweißte Bücher; also offensichtlich Verkaufsware.
»Mal sehen«, zwinkere ich den beiden zu. »Muss ich den Rucksack komplett auspacken?«, richte ich mich sogleich an den Mann vom Sicherheitsdienst.
»Was is’n da drin?«
»Ähm …«
»Irgendwelche Waffen? Spitze Gegenstände?«
»Nein.«
»Dann glaub’ isch ihne des mol.«
Ich denke, dass die älteren Herrschaften mich hier ein wenig »gerettet« haben. Vielleicht bin ich durch den kurzen Dialog in den Augen des Security zu einer Art Literaturpromi geworden, den man besser nicht unnötig stresst. Vielleicht hatte er aber auch schlichtweg keinen Bock auf meinen riesigen Rucksack. Was auch immer: I can feel the fame.

Mein erstes Ziel ist der Stand von Books on Demand (BoD). Sowohl »Curry-Competition« als auch »Serendipity« habe ich über BoD veröffentlicht. Mit meinem Rucksack falle ich am Stand der Self-Publishing-Plattform schnell auf.
»Hallo, wer sind sie denn?«, werde ich neugierig begrüßt.
Ich erzähle der jungen Frau, dass ich einer »ihrer Autoren« bin und nur mal: »Hallo«, sagen wollte. Außerdem weihe ich sie kurz in mein Straßenleser-Projekt ein, was ihr sofort gefällt. Sie erzählt mir, dass sie sich für den BoD-Blog »fingerprint« verantwortlich zeichnet und dort vielleicht über mich berichten könnte. Ich soll später noch mal vorbeischauen und ihr mehr erzählen. Am besten, wenn das Meet and Greet mit anderen BoD-Autoren stattfindet. Klingt gut.
Ich fahre ins obere Stockwerk von Halle 3. Hier findet um halb fünf mein Treffen mit der Chefredakteurin statt. 20 Minuten habe ich noch. Also schaue ich mich ein wenig um. Ich komme an einer moderierten Diskussionsrunde mit Denis Scheck vorbei.

2015 10 16 Frankfurter Buchmesse 2
v.l.n.r.: Hans Sarkowicz, Heiner Boehncke (hinter dem Mikrofon), Christian Döring, Denis Scheck

Ich mag den Mann, da er wie kaum ein anderer ein ulkig biederes Aussehen mit einer unfassbaren Coolness kombiniert sowie mit »Druckfrisch« ein verdammt lässiges TV-Format für Literatur etabliert hat, welches mich immer wieder in seinen Bann zieht: Die Art und Weise, wie er durch die Sendung und seine Interviews führt, gepaart mit den stylishen Locations und Schnitten der Sendung machen »Druckfrisch« einzigartig im deutschen TV-Dschungel. Und immer wieder frage ich mich, weshalb solch eine Kultursendung nur so miese und unregelmäßige Sendezeiten bekommt: ARD, ca. 23:30 Uhr, ca. monatlich.
Um kurz vor halb fünf stelle ich mich an der Anmeldung des sehr großen Verlagsstandes vor: »Guten Tag, mein Name ist Dennis Knickel. Ich habe einen Termin mit Frau …«
In diesem Moment dreht sich neben der Frau, die ich angesprochen habe, eine weitere Dame zu mir um: »Herr Knickel! Deutschlands erster Straßenleser! Ich warte schon den halben Tag auf sie!«
Halb fünf war fest vereinbart. Ich habe sie also nicht versetzt. Es war offensichtlich die Vorfreude. Besser kann’s ja kaum beginnen.
Sie führt mich an einen Tisch, bietet mir einen Espresso und Wasser an, lehnt sich strahlend zurück und erzählt mir, wie toll sie mein Straßenleser-Projekt findet: »Ich habe es morgens in der Zeitung gelesen und dachte mir: ›Das ist großartig! Und das ist etwas für uns.‹ Also habe ich den Artikel ausgeschnitten und ihn in der Redaktion gezeigt.«
In diesem Moment kommt eine weitere Redakteurin des Verlags an uns vorbei, die sofort herbeigewinkt wird: »Weißt du wer das ist?«
Die neu Hinzugekommene prustet leicht, schaut mich an und verzieht peinlich berührt ihr Gesicht: »Tur mir leid …«
»Das ist Dennis Knickel, Deutschlands erster Straßenleser«, antwortet die Chefredakteurin.
»Ach was?«, freut sich die Andere. »Ich hatte von ihnen in der Zeitung gelesen und fand’s einfach nur toll. In der Redaktion kam mir meine Kollegin dann aber zuvor: Plötzlich stand sie da und meinte: ›Schaut mal, was heute in der Zeitung steht. Diesen Mann müssen wir kennenlernen.‹ Ich hatte den Artikel ebenfalls ausgeschnitten und wollte dasselbe sagen. Verrückt, nicht wahr?«
Das ist nicht verrückt. Das ist total geil! Woohoo! Ich versuche, nicht zu breit zu grinsen, während ich die neu hinzugekommene Redakteurin wieder verabschiede. Sie hat ’nen Termin.
»So, und was machen wir jetzt mit ihnen?«, schaut mich die Chefredakteurin eindringlich an.
»Woran dachten sie denn?«, frage ich sie.
»Nun, als erstes kaufe ich ihnen mal ihr Buch ab. Das lese ich dann in aller Ruhe und dann werden wir sehen, ob wir es vielleicht in unseren Bestand aufnehmen können.«
Yes, yes, yes!
»Aber ich finde ja auch ihr Straßenleser-Projekt so toll. Was machen wir denn damit?«
»Was wäre denn möglich? Ihr Verlag könnte beispielsweise Promo-Arbeit übernehmen. Außerdem muss ich nicht nur auf der Straße lesen. Ich lese auch gerne mal organisiert und unter einem Dach. Vielleicht können sie mich ja auf Tour schicken? Die Straßenleser-Nummer kann man natürlich auch als eine Art Bildungsauftrag verkaufen. Durch mein Lesen auf der Straße, unter der Schirmherrschaft ihres Verlages, könnte ich die Leute zum Lesen animieren. Da ist vieles möglich, denke ich.«
»Wir müssen das auf jeden Fall marketingtechnisch nutzen. Das ist ja eine wahnsinnige Chance! Wirklich: eine tolle Idee!«
»Vielen Dank.«
»Sie haben eine schöne Stimme zum Vorlesen. Könnten sie sich denn auch vorstellen, aus Werken anderer Autoren vorzulesen? Viele Autoren weigern sich nämlich, Lesungen zu halten. Bei anderen Büchern ist es wiederum so, dass sie ins Deutsche übersetzt wurden und die Autoren dementsprechend keine Lesungen auf Deutsch halten können.«
»Klar, kann ich mir das vorstellen. Schicken sie mich auf Tour!«
Das Gespräch geht so noch eine Zeit lang weiter. Mögliche Resultate kann ich momentan noch nicht verkünden. Wir stehen – auch Monate nach diesem Gespräch – noch in Kontakt. Da jedoch noch nichts in trockenen Tüchern ist, höre ich hier auf, von den Gesprächen mit dem bewusst namentlich noch nicht erwähnten Verlag zu erzählen. Die Daumen bleiben weiterhin gedrückt …
»Was machen sie jetzt noch?«, fragt mich die Chefredakteurin bei der Verabredung. »Lesen sie noch?« Sie zeigt auf meinen Rucksack.
»Ja, ich dachte, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch eine ›Guerilla-Lesung‹ halten. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Sicherheitsdienst mich stoppt.«
Sie lacht: »Na, vielleicht erwische ich sie ja noch beim Lesen.«
Sehr motiviert verlasse ich Halle 3 und baue in Rekordgeschwindigkeit mein Equipment auf. Kaum aufgebaut, sehe ich, dass ich bereits die Aufmerksamkeit von zwei, sich etwas 50 Meter entfernt von mir befindlichen Sicherheitsleuten auf mich gezogen habe. Das dürfte keine allzu lange Lesung werden. Neben der Security interessieren sich erfreulicherweise auch einige Messebesucher für meine Lesung und hören mir zu. Ein Mann fotografiert mich und läuft leicht nervös wirkend vor mir auf und ab. Vielleicht ist der Mann von der Presse? Ich unterbreche meine Lesung nach einem halben Kapitel und frage den Mann, ob ich ihm behilflich sein kann.
»In der Tat. Mein Name ist Koch. Ich bin freie Journalist. Haben sie Zeit für ein kleines Interview?«
»Natürlich. Ich fürchte sowieso, dass ich hier gleich aufhören muss. Die Security guckt schon so …«
»Sehr schön.«
Er schaltet sein Diktiergerät ein und beginnt zu erzählen: »Ich stehe hier auf der Frankfurter Buchmesse. Es war ein langweiliger Tag ohne Höhepunkte. Während ich auf den Shuttle-Bus warte, treffe ich auf ein Ereignis, dass einen interessanten Ausgang des Tages bringen könnte. Das Ereignis ist ein Mensch, der Mensch hat einen Namen, und dieser Name lautet …«
Er hält mir das Gerät vors Gesicht.
»Dennis Knickel«, beende ich seinen Satz.
»Dennis, du sitzt hier auf einem Rattanhocker, hast ein Mikrofon vor dir, ein Buch in der Hand und neben dir ein Schild, auf dem ›Deutschlands erster Straßenleser‹ geschrieben steht. Du sitzt vor der Messehalle der international renommierten Buchmesse Frankfurt und liest vor. Ich vermute, das sind deine eigenen Zeilen …?«
»Genau.«
Ich berichte ihm, dass ich derzeit auf Deutschland-Tour bin, heute von einem Verlag eingeladen wurde, der von meinem Projekt in der Stuttgarter Zeitung gelesen hat und nun eine kleine Guerilla-Lesung halte. In diesem Moment positionieren sich die beiden kritisch beobachtenden Sicherheitsleute samt ihres Vorgesetzten neben uns. Freundlicherweise unterbrechen sie das Interview aber nicht, sondern warten still, aber sichtlich unruhig.
Herr Koch führt sein Interview ungerührt fort, verweist während seiner Aufnahmen aber auch darauf, dass sich der Sicherheitsdienst bereits »martialisch neben uns aufgebaut« habe. Wir unterhalten uns weiter. Langsam werde aber auch ich unruhig und beantworte eine seiner Fragen final mit: »Und ich denke, dass der Herr von der Security nun mit mir über meine kleine Kunstperformance reden möchte.«
Es folgt der Abschlusssatz von Herrn Koch und dann wenden wir uns dem Mann in Schwarz zu.
»Guten Tag«, begrüßt er uns. »Haben sie eine Genehmigung für diese Aktion?«
»Nein«, antworte ich.
»Dann bräuchte ich bitte mal ihre Personalien. Und sie«, richtet er sich an den Journalisten, »gehen bitte mal zur Seite.«
»Bitte, was?«, antwortet dieser sofort echauffiert. »Hören sie mal: Ich bin freier Journalist. Ich habe eine Akkreditierung und es gibt so etwas wie Pressefreiheit in diesem Land. Sie dürfen mich gar nicht wegschicken. Und wenn sie es tuen, glauben sie mir, diese Prese wollen sie nicht. Das wollen sie morgen nicht lesen.«
Der Sicherheitsmann geht nicht weiter darauf ein und belässt es dabei. Herr Koch darf bleiben. Ich gebe dem Sicherheitschef meinen Perso und frage ihn, was ich nun zu befürchten habe. Gar eine Geldstrafe?
»Sie werden jetzt erst mal überprüft. Sind sie denn schon mal hier negativ aufgefallen?«
»Nein.«
»Dann wird auch nichts kommen. Beim nächsten Verstoß gegen die Hausordnung bekommen sie allerdings ein Hausverbot ausgesprochen. Und für heute bitte ich sie, ihre Sachen zusammenzupacken und ihr Schild umzudrehen. Sie dürfen hier weder ohne Genehmigung lesen noch ihre Bücher verkaufen.«
So wird es dann auch gemacht. Der Sicherheitsdienst zieht wieder ab und ich verabschiede mich von Herrn Koch.
»Deine Aktion war das Beste des heutigen Messetages«, schmeichelt er mir. »Spannender als Gottschalk und Samuel Koch! Und ich mag den Samuel: schlauer Kerl.«
Obwohl ich nur ein halbes Kapitel vorlesen konnte, hat sich das alles in allem doch sehr gelohnt: Michael F. Koch hat einen Artikel über mich verfasst und auch das Interview veröffentlicht:

Michael Koch - Inspired Words - Street Reading Man

»Street Reading Man – Der Straßenleser Dennis Knickel«

Interview

Nachtrag: Ein knappes Jahr nach unserem Kennenlernen verfasste Michael F. Koch auch noch eine Rezension zu »Serendipity«

Das Autorentreffen am BoD-Stand habe ich leider verpasst. Dafür komme ich wieder mit Anja Meiners, der BoD-Bloggerin ins Gespräch, die nun meine komplette Geschichte hören will und mich fotografiert. Einige Tage später erscheint im Blog von BoD ein Artikel mit der Überschrift: »Originelle Buchaktionen und Lesungen«. Darin wird von drei Beispielen berichtet, wie Autoren auf individuelle und kreative Art und Weise Werbung für ihre Bücher machen. Eines dieser Beispiele bin ich: Deutschlands erster Straßenleser. Yeah.

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