Tag 11: Manta Ray Heaven

Kaffee, Kiffer, Killerkatzen

Samstag, 21. August 2004
Kona, Hawaii

Heute wird getaucht! Mit den Kona Honu Divers geht’s nachmittags raus zum Garden Eele Cove, einem Tauchplatz, der direkt vor dem Kona Airport gelegen ist. Der erste Tauchgang ist zunächst etwas enttäuschend, da außer sehr vielen Korallen, die sich über den gesamte Grund erstrecken und ein paar bunten, aber leider sehr kleinen Fischchen nicht all zu viel zu sehen ist. Doch dann wird es besser: Zuerst entdecke ich meinen ersten Kugelfisch überhaupt, später noch einen zweiten, dann noch ein paar Muränen und, kurz bevor wir wieder auftauchen wollen, die absolute Krönung: zwei Mantrarochen!
Für alle Nichttaucher: Mantas sind die größten Rochen der Welt, die inklusive ihres peitschenartigen Schwanzes fünf bis neun Meter lang werden können. Unser Exemplar misst gut zwei bis drei Meter in der Breite und zwei Meter in der Länge. Die Rochen gehören zur Familie der Teufelsrochen, die ihre düstere Bezeichnung aufgrund der horngleich geformten Kopfflossen hat. Die Oberfläche von Mantarochen ist schwarz, wohingegen die Unterseite weiß ist. Ich finde sie wunderschön und speziell wenn sie neben und über einem herschwimmen unglaublich beeindruckend!
Nach einer Stunde Oberflächenpause geht es dann wieder unter Wasser: gleicher Tauchplatz, neuer Name: Manta Ray Heaven. Der Tauchplatz ist berühmt für seine abendliche/nächtliche Mantashow. Yeah! Seltsamerweise wurden die letzten sechs Wochen jedoch keine gesichtet … außer gestern Abend und eben heute Nachmittag. Da es auf Hawaii um 19 Uhr ja bereits stockdunkel ist, ist unser zweiter Tauchgang des Tages also ein Nachttauchgang.
Die beiden Mantas vom ersten Tauchgang sind die gesamte Zeit unter unserem Boot geblieben, da sie beim nächtlichen Planktonessen gerne Licht haben: Licht lockt Plankton an. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, den Teufelsrochen mit unseren Taucherlampen auch in der Dunkelheit zu begegnen, sehr hoch.
Wir springen also ins Wasser, knien uns auf den Grund und richten alle unsere Lampen gen Wasseroberfläche. Es dauert nicht lange und schon kommen die Mantas zu uns geschwommen und futtern dankbar. Wir knien gut und gerne 30 Minuten auf derselben Stelle, während die Unterwasserriesen ununterbrochen in unserem Licht saltischlagend umherschwimmen und fressen. Lustigerweise rempeln diese riesengroßen Rochen uns dabei auch das ein oder andere Mal an. Einmal haut mir bei solch einer Kollision ein Manta auch fast den Lungenautomaten aus dem Mund. Rock und Roll!
Neben den beiden Rochen bekomme ich noch eine Tigermuräne, einen Bärenkrebs, zwei normale Muränen, Garnelen en masse, eine Sternschnecke und Krebse zu sehen. Ein toller Nachttauchgang!
Nach dem Tauchen bringt mich Glenn, der Boss der Tauchschule, wieder zum Ali’i Drive. Da ich tauchen war, hat sich in meinem Körper Stickstoff angereichert, weswegen ich direkt nach dem Tauchen besser nicht zurück auf den Hualālai Mountain gehen soll. Durch die Erniedrigung des Umgebungsdrucks in der Höhe kann es zu Dekompressionsbeschwerden kommen. Ich persönlich denke, dass 1000 Meter kein Problem darstellen sollten, Glenn hingegen rät mir dringend davon ab. Also müssen Bekki und ich die Nacht in Kailua verbringen, was natürlich bedeutet, dass wir ein Hostel benötigen. Wir hätten aber um 22:30 Uhr wohl auch niemanden mehr gefunden, der uns in der nächtlichen Dunkelheit freiwillig mitgenommen und auf den Berg gefahren hätte.
Am Ali’i Drive wartet Bekki auf mich, die in der Zwischenzeit unter anderem unsere Herberge gesucht und irgendwann auch gefunden hat. Die Suche dauerte ein bisschen länger, da kein Mensch die Straße kannte. Außerdem ist Patey’s Place nicht ausgeschildert und man erkennt das Hostel, selbst wenn man davor steht, nicht als solches.
Das Geld für die Übernachtung bekommen wir aber grandioserweise wieder mehr als heraus, da Bekki auf dem Herbergsklo 94 Dollar findet.

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