Tag 17: Aquarium-Style

Kaffee, Kiffer, Killerkatzen

Freitag, 27. August 2004
Kona, Hawaii

Wir bestücken bei miesem Wetter eine Seite »unserer« grünen Hütte mit Ästen, die unserer Meinung nach wie Küstenregionen der Big Island aussehen. Zusammengesetzt sollen die Äste – möglichst auch für andere erkennbar – der Form der Big Island gleichen.
Zu unserem eigenen Erstaunen sieht das Ganze sogar recht gut und authentisch aus. Nach dem Wochenende werden wir noch die Kaffeesäcke an die Wand tackern, um unser Kunstwerk zu vervollständigen.
Gegen High Noon wollen wir im »Hispano-Taxi« nach Kailua mitfahren. Jeden Tag fährt einer der Mittelamerikaner von der Kaffeefarm nach Kailua, um Essen für die anderen zu holen. Wir verpassen aber die Abfahrt, weswegen wieder Trampen angesagt ist.
In Kailua angekommen, machen wir uns auf den Weg zum Patey’s Place Hostel, um dort unser Wochenendgepäck abzustellen. Dämlicherweise macht Tim, der der Besitzer, Keymaster oder was auch immer des Hostel ist, von offensichtlich ziemlich früh bis halb fünf am Nachmittag Mittagspause. Somit können wir kein Zimmer beziehen und müssen mit unserem Gerödel wieder abziehen …
Um 15 Uhr warte ich vor King Kamehameha’s Kona Beach Hotel auf Captain Glenn: Wochenende ist Tauchenszeit!
Der Nachmittagstauchgang findet wegen des Nachttauchgangs im Manta Ray Heaven blöderweise immer am selben Tauchplatz statt. Der Nachttauchgang kann aber erneut vollends überzeugen: Diesmal sind wir abartig viele Taucher im Manta Ray Heaven, da wir die drei Gruppen vom Nachmittagstauchgang für den Nachttauchgang zusammenlegen. Inklusive der Diveguides sind wir bereits 17 Taucher, was im Normalfall einen höchst katastrophalen Tauchgang garantiert. Es kommt aber noch besser: Zwei weitere Tauchschulen wollen den Manta Ray Heaven betauchen, sodass wir nun mit über 30 Lampen abtauchen. Wie schon letzte Woche knien wir alle im Kreis und warten auf Mantarochen. Wie gesagt: Im Normalfall ist ein Tauchgang mit so vielen Tauchern unzumutbar. Hier und heute allerdings zaubern wir mit all dem Licht eine so eindrucksvolle Atmosphäre, die eher einem gut beleuchteten Aquarium als dem offenen Meer gleicht. Noch beeindruckender wird die Szenerie, als der Plan, Plankton mit dem Licht anzulocken mal wieder aufgeht und sich ein Manta in unseren Lichttempel gesellt und sich im Schein unserer Lampen ordentlich die Wampe vollschlägt.
Nach den beiden Tauchgängen bin ich ziemlich müde und werde noch erschöpfter, als ich erfahre, wann mich Glenn morgen früh wie üblich vor dem King K Hotel für die Vormittagstauchgänge abholen wird: zwischen sieben und halb acht. So früh? Im Urlaub? Autsch.
Glenn klärt mich noch darüber auf, dass Samstagabend ein Bare Knuckle Street Fight in Kona stattfindet. Das bedeutet, dass sich zwei Bekloppte ohne Helm und ohne Handschuhe in einen Käfig sperren lassen und nur einer wieder von alleine rauskommt. Glenn selbst würde solche Veranstaltungen aber nicht besuchen, genauso wenig wie Hunde- und Hahnenkämpfe. Na dann ist’s ja gut.
Bekki und ich trinken in der Kavabar noch einen preiswerten Ein-Dollar-Fruchtsaft-Absacker und dann geht’s ab in die Heia.

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