Tag 2: O Hawaii where art thou?

Kaffee, Kiffer, Killerkatzen

Donnerstag, 12. August 2004
Cincinatti

Die Odyssee geht weiter: Nach 20 Stunden auf dem Flughafen haben wir uns den Magen mit superekligem Amifraß verdorben. Wetzel’s Pretzel’s heißt der Fast-Food-Laden, den man wegen Verbrechen an der Menschlichkeit verklagen sollte: Da hat wohl tatsächlich ein Ami versucht Brezeln nachzuahmen! Blöderweise wusste der Held wohl nur noch, wie Brezeln aussehen, nicht aber, wie sie zubereitet werden. Wetzel’s Pretzels ist nichts anderes als eine komplette Dampfnudel in Form einer satt und vor allem krank machenden Brezel, denn: Dass Salz auf eine Brezel gehört, hatte der Chefkoch wohl nicht vergessen … gesalzene Dampfnudeln, bäh!
Wetzel’s Pretzel’s gibt’s übrigens auch mit Zucker anstelle von Salz und – und jetzt kommt’s – mit Käse! Man stelle sich eine Dampfnudel mit Käse vor! Hilfe!
Es gibt aber noch andere formidable Kötzlichkeiten am Airport von Cincinnati:
Zum Beispiel Gold Star Chili, bei denen man – der Name lässt es vermuten – Chili käuflich erwerben kann. Hier gibt es das sogenannte »Cincinnati Chili«, das vermutlich bei jedem Mexikaner einen ähnlichen Würgereflex hervorrufen würde, wie Wetzel’s Pretzel’s bei uns: Eigentlich müsste der Laden »Lots of Cheese with Some Chili« heißen, tut er aber nicht … Des weiteren gibt’s den obligatorischen McDonald’s, eine Chicken-Fast-Food-Kette, Starbucks, noch eine Fast-Food-Kette, noch eine, noch eine und Wolfgang Puck Pizza. Die Mafiatorten sehen sogar gut aus, kosten aber mindestens sieben Dollar … und dann ist außer Käse noch nichts drauf.
An amerikanischen Flughäfen gibt’s aber anscheinend nur sehr selten Chips. Wir suchen ewig, finden aber nur wenig.
Dafür ist das Flugzeugessen erstaunlich gut. Naja, zumindest das Essen, das wir auf dem Flug von Frankfurt nach Cincinnati bekommen haben. Auf dem Flug von Cincinnati nach Honolulu ist es wiederum extrem ekelig – ähnlich wie Wetzel’s Pretzels … Kotz.
Nach weiteren neun langen Stunden Flug landen wir endlich, zwölf Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit, auf dem hawaiianischen Archipel. Nun müssen wir nur noch auf eine andere Insel: von O’ahu geht es rüber nach Hawaii. Oder anders: Von Honolulu geht’s nach Hilo.
Hilo liegt aber blöderweise auf der Ostseite der Insel, die auch »Big Island« genant wird, unsere Kaffeefarm jedoch drei Busstunden entfernt auf der Westseite. Da es in Hilo bereits 19 Uhr ist, als wir ankommen, gibt’s auch keinen Bus mehr, der uns in das im Westen gelegene Kailua-Kona fahren könnte.
Zu allem Überfluss müssen wir auch noch weitere 90 Minuten lang auf einen unserer Koffer warten, der in einer anderen Maschine unterwegs ist … wie auch immer er das geschafft hat. Zwei der anderen drei Koffer sind übrigens spektakulärerweise über Salt Lake City nach Hilo geflogen.
In Hilo noch ein freies Zimmer zu finden, ist in dieser Woche übrigens so gut wie unmöglich, da zurzeit die Weltmeisterschaften im Kanu fahren stattfinden. Super Timing. Ohne die Hilfe zweier wirklich lieben Hawaiianerinnen am Flughafen hätten wir wohl wieder eine Nacht am Flughafen verbringen müssen. Jetzt sitzen wir aber in einem niedlichen Bed & Breakfast und gehen endlich einmal schlafen. Wir sind exakt 50 ½ Stunden gereist. Und morgen geht es noch einmal drei Stunden gen Westen.

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