Tag 50: The Boiling Pots

Kaffee, Kiffer, Killerkatzen

Mittwoch, 29. September 2004
Pahoa & Hilo, Hawaii

Heute ist Ausruhen angesagt. Zumindest stellen wir uns das so vor, nachdem wir den wirklich harten Trip in den Süden noch immer in den Knochen spüren. Und wo kann man am Besten chillen? An einem tollen Strand natürlich! Also geht es mal wieder zum Kehena Black Sand Beach.
Frei nach dem Motto: »Drei super Tage, drei super Strände!«
Gerade als wir uns aufmachen, treffen wir Jeremiah und Amé. Amé meint, dass wir unbedingt die Boiling Pots in Hilo sehen müssen, woraufhin Jeremiah sagt, dass er sie uns gerne zeigen will. Also verabreden wir uns für später.
Da heute ein Werktag ist, ist am Kehena Beach nicht all zu viel los. Einige nackte Einheimische, zwei Schweizerinnen – hä, schon wieder!? – und wir. Heute sind die Wellen auch nicht so hoch, sodass man schwimmen kann.
Nach einiger Zeit geht es dann wieder nach Pahoa zurück und mit einer größeren Clique ab zu den Boiling Pots. Natürlich kommen Amé und Jeremiah mit. Außerdem sein Bruder samt dessen Hund Mickey, Torey und Codey, der wohl ein Dauergast des Hostels ist. Außerdem begleitet uns noch Nicole, Petes 14-jährige Satanistentochter, die immer eine Kolonne Freunde um sich herum hat, sehr nett, aber natürlich auch verdammt finster ist. Last but not least darf Ozzy, der Superdackel des Hostels nicht fehlen, der ständig alles und jeden anbellt, der sich dem Hostel nähert. Die schwarze Wurst Gehört zur Familie und erinnert mich irgendwie an jemanden, den ich kenne … Er wirkt sehr menschlich, nervt oft, ist wie es scheint eher dümmlicher Natur und hält sich für was Besseres.
Die Boiling Pots sind teilweise ziemlich tiefe Becken – laut Jeremiah bis zu 30 Meter tief –, in denen man schwimmen kann, es allerdings nicht darf. Diese Becken sind alle miteinander verbunden; entweder überirdisch durch kleinere Wasserfälle und Kanäle oder unter Wasser. So kommt es häufig vor, dass auch Luft in einen der Verbindungskanäle gelangt und im anderen Becken sprudelnd wieder an die Wasseroberfläche gelangt. Das Wasser sieht demnach so aus, als würde es kochen: Boiling Pots.
Wir durchqueren schwimmend, kletternd oder kriechend mehrere Becken und stoßen immer tiefer in eine Art Canyon vor. Als wir am Ende des Canyons ankommen, befinden wir uns in einem Pot, der eine komplette Bucht ausfüllt. Inmitten dieser Bucht steht ein hoher, senkrecht abfallender Felsblock. Der todesmutige Codey wagt den ungesichterten Aufstieg und springt gekonnt wieder zu uns herunter. Der Spaß ist durchaus nicht ungefährlich, da die Becken gerne mal steinige Begrenzungen direkt unter der Wasseroberfläche haben. Wenn er Pech gehabt hätte, hätte er also auch locker in einem nur 50 Zentimeter tiefen Minibecken landen können.
Die weit vom Meer entfernte Bucht, in der wir uns nun befinden, ist von 30 Meter hohen Klippen umgeben, von denen dünne Wasserfälle hinabstürzen. Ein Bild wie aus einem Film. Grandioserweise kann man sich auch problemlos unter die nicht zu dicken Sturzbäche stellen. Da das Wasser recht kühl ist und es wegen des tiefen Gefälles mit einiger Geschwindigkeit niederprasselt, bekommt man vom Wasser ordentlich die Schultern massiert; durchaus entspannend.
Die wirklich wunderschönen Boiling Pots bilden auch einen Teil der Rainbow Falls, die weiter unten in einen großen Wasserfall übergehen. Das hier hinunterfließende kühle Nass ist Regenwasser aus den Bergen und somit auch Süßwasser. Leider ist es zurzeit für Hilos Verhältnisse zu trocken, sodass die Boiling Pots und dadurch auch die Rainbow Falls nicht all zu viel Wasser führen. Im Dezember und im Frühjahr ist laut Jeremiah die schönste Zeit auf Hawaii. Also kommen wir nächstes Jahr eben erst im Dezember …
Am Abend schlagen Bekki und ich uns bei Ning’s Thai Cuisine in Pahoa die Wampe voll. Bei Ning’s schmeckt es so was von gut! Pahoa ist für seine Größe kulinarisch doch sehr gut bestückt: der leckere Mexikaner Luquin’s, der Natural Groceries mit seinen veganen Torten und das köstliche Thai-Restaurant. Wer weiß, ob der Rest nicht auch so gut ist. Ausnahmsweise also mal tolles Essen in Amerika.

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