Tag 63: Ein unerwarteter brasilianischer Abschied

Kaffee, Kiffer, Killerkatzen

Dienstag, 12. Oktober 2004
Hilo, Hawaii

Es ist ja so traurig: der allerletzte Tag auf der Big Island!
Nach neun Wochen heißt es Abschied nehmen. Morgen früh um 8:29 Uhr werden wir die Orchideeninsel verlassen und in die Stadt fliegen. Unseren letzten (Abenteuer-)Urlaubstag zelebrierten wir bereits gestern, sodass für heute einfach nur Stress angesagt ist: Wir müssen mein Tauchgepäck bei den Nautilus Nie- oder Seltentauchern abholen, zwecks Internet ein letztes Mal in die Uni gehen und packen … kotz.
All zu viel Interessantes gibt es von diesem Tag also nicht zu berichten, von daher ein knackiger Kurzbericht:

  • Tauchgepäck unbeschadet und emotionslos von Bill dem Nichttaucher wieder bekommen. Juchhe. Freude groß.
  • Den letzten Smoothie bei Abundant Life genossen: köstlich! Tropical Treat für Rebekka und Carob Dream für mich.
  • Nach langem Fußmarsch aus der Downtown: Uni wieder einmal gefunden und umsonst gesurft.
  • Ein letztes Mal getrampt – auf Ladefläche eines Jeeps bis zu Ken’s House of Pancakes, dann zu Fuß weiter.
  • Kofferdeckel und Bambus mit Lack bepinselt: Schutz und Schönheit!
  • Taxi für morgen früh, 6:45 Uhr bestellt.
  • Packen macht tierisch viel Spaß, besonders als es anfängt zu regnen.

Nun geschieht allerdings etwas, was den Tag dann doch noch etwas anders als erwartet enden lässt. Am Morgen haben wir eine kurze Unterhaltung mit James, einem anderen Camper bei Arnott’s Lodge, mit dem wir bis dahin circa fünf Sätze gewechselt hatten. Bei dieser Unterhaltung schlägt er uns vor, zusammen mit ihm und einem australischen Pärchen zu Abend zu essen … um Abschied zu feiern.
»Jaja, mach mal«, lautet unsere lapidare Antwort. Da wir denken, dass sich die Australier – mit denen wir bislang noch kein einziges Wort gewechselt haben – genauso wenig wie wir um dieses Abendessen reißen, bejahen wir einfach nur höflich, merken jedoch zusätzlich noch an, dass wir aus zeitlichen Gründen womöglich gar nicht zum Abendessen erscheinen können.
Um kurz vor 19 Uhr sind wir aber bereits mit allem fertig und schlendern frohen Mutes in Richtung kostenloser Kaffeemaschine, um diese gnadenlos zu leeren. Plötzlich vernehmen wir einen köstlichen Geruch aus der Küche. Einen kurzen Augenblick später steht James vor uns und meint, dass das Abendessen gleich fertig sei. Äh … ups.
James und seine freundliche Einladung haben wir ehrlich gesagt schon wieder (fast) vergessen. Um die Ecke kommen dann auf einmal auch die beiden Australier und decken einen Tisch. Äh … ups.
Kurz darauf sitzen wir zu fünft zu Tisch, essen äußerst leckeres Gemüse, gebratene Bananen und irgendetwas Brasilianisches, wovon wir noch nie etwas gehört haben. Es ist sehr lecker! Wie sich sehr schnell herausstellt und auch niemanden überrascht, ist James Koch von Beruf. Der schlacksige Glatzkopf lebte mehrere Jahre in Brasilien, wo er gesellschaftliches Essen lieben lernte . Daher die – wie wir zunächst dachten – äußerst seltsame Einladung: Wir sind schließlich Fremde.
Nachdem Bekki und ich uns in Demut dafür entschuldigen, nichts zum Essen beigesteuert zu haben, tischt das Pärchen bereits den selbst zubereiteten Nachtisch auf. Wie? Die haben auch was gemacht? Äh … ups.
Tja, zum Nachtisch gibt es Obstsalat, der ebenfalls ein Gaumengenuss ist. Wir verbringen noch einen schönen Abend miteinander und unterhalten uns gut und angeregt. Nach einiger Zeit müssen wir uns dann aber von den dreien verabschieden: Morgen geht’s früh raus …

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