Tag 28: Cari

Serendipity – Teil 1

Cari

Freitag, 7. Dezember 2012
Portland

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Die Eichhörnchen knacken wieder fleißig Nüsse und Brian kommt einmal mehr nicht aus den Federn.

Cari hält ihr Versprechen vom Vortag und verabredet sich mit mir für 14 Uhr an der Ecke Hawthorne und 35th. Brian fährt mich freundlicherweise.
Caris Wohnungssuche hat offensichtlich ein Ende, da sie im Moment dabei ist, sich mit ihrer besten Freundin Melissa in eine WG um die Ecke einzumieten, die sie mir auch sogleich zeigen möchte. Das Holzhaus sieht etwas verwittert, aber niedlich aus. Innen ist es nicht wesentlich anders. Hinter dem Tresen, der die Küche vom Wohnzimmer mit dem flauschigen, aber dreckigen alten Teppich trennt, steht ein blonder 30-Jähriger mit schwarzer Wollmütze und langem blonden Kinnbart. Das ist Joshua, der coole Besitzer des Hauses, das einst ein Bordell war: The Hawthorne Rose. Ich scheine eine merkwürdige Begabung zu entwickeln, die mich unbewusst in ehemalige Freudenhäuser lenkt. An der Wand kann man noch den Schatten eines Kruzifixes erkennen.
Caris Zimmer hat noch keine Tür und ihr Wandschrank entpuppt sich als seltsamer, dunkler, schmaler Gang in den Eingangskorridor des Hauses. Melissa hat sich ein Zimmer ausgesucht, das – wie sie erst heute festgestellt hat – über keine einzige Steckdose verfügt. Außerdem ist in der Fensteröffnung keine Scheibe, sondern nur ein Plastikprovisorium, das zudem nicht komplett verschließt, sondern eine gut zehn Zentimeter große Lücke aufweist. Mit anderen Worten: Es zieht durch einen nicht unerheblich großen Spalt ins Zimmer. Trotzdem mieten die Mädels die Zimmer. Die Lage – 50 Meter vom Hawthorne Boulevard entfernt – ist einfach unschlagbar. Landlord Joshua verspricht auch, alles schnellstens in Ordnung zu bringen. Mit Cari und Melissa werden noch fünf weitere Menschen ins ehemalige Bordell ziehen. Einer davon ist Joshua selbst.
Ich habe den kompletten gestrigen Tag über nichts gegessen. Als Cari das hört, sagt sie, dass ich jetzt mindestens zweimal essen müsse, was ich als eine seltsame Theorie erachte. Da sie auch hungrig ist und der Hausbesitzer nicht fähig ist, irgendeine Mietersoftware zu bedienen und die Vertragsunterzeichnung daher verschoben werden muss, gehen wir zusammen zum Hawthorne Boulevard. Cari ist eine Smartphonenutzerin erster Güte: Als sie mich fragt, wo wir essen gehen wollen, zucke ich nur mit den Schultern und schlage vor, einfach herumzulaufen und dort einzukehren, wo es uns gefällt. Sie hingegen packt ihr Handy aus und reimt: »Yelp might help.«
Sie checkt die Locations und Kritiken der umliegenden Restaurants und schlägt vor, als erstes im Bagdad Theater & Pub vorbeizuschauen. Da wären wir jetzt sowieso vorbeigekommen, weswegen ich nur müde lächle und sie als Nerd bezeichne. Zuvor brachte sie mir übrigens den Unterschied zwischen einem Nerd, einem Geek und einem Freak bei. Für mich waren bis dahin Nerds und Geeks dasselbe. Da sie mich aber als Geek bezeichnet – ich bestehe auf Freak – akzeptiere ich ihre seltsame Definition, die ich allerdings aufgrund von Unverständnis leider nicht mehr wiedergeben kann.
Wir schauen also nach, ob man im Bagdad gut essen kann. Der Bagdadkomplex besteht aus zwei Bars und einem Kino. Die Antwort, ob wir hier essensfündig werden, lautet übrigens nein. Dafür ist das Kino unfassbar schön! Da die Kasse nicht besetzt ist, spazieren wir einfach hinein. Der Vorraum ist spärlich, aber für diese Kulisse optimal beleuchtet. Es fühlt sich an, als ob man durch einen mesopotamischen Tempel spaziert. Den Kinosaal kann man im Erdgeschoss oder im ersten Stock betreten. Aufwärts geht es nicht etwa über eine Treppe, sondern über rollstuhlgerechte, flügelartige Wege mit steinernen Säulen. Der doppelstöckige Kinosaal ist riesig, ebenfalls im nahöstlichen Stil und sagenhaft attraktiv. Prächtige arabische Lampen hängen von der mit Mosaik bestückten Decke und vor der großen Leinwand befindet sich eine ebenso große Bühne. Der Saal wirkt wie der überdachte Innenhof eines Palastes, da die Wände prunkvolle arabisch-mediterrane Halbrundfenster haben.
… Und ich habe meine Kamera nich dabei. So ein Mist.

In diesem pompösen Kino wird heute Abend Tim Burtons »Frankenweenie« gezeigt. Ich lasse mir die Karte vom Chef geben. Der soll gefälligst Dennis Knickels »Erinnerungen« als Vorfilm zeigen, finde ich.

<center>Das Bagdad Theater und Portlands Filmhistorie</center>
Das Kino, welches natürlich zum Imperium der McMenamins gehört, öffnete 1927 seine Pforten. Das dezent maurisch-mediterran gestaltete Haus sieht – bis auf kleinere kosmetische Maßnahmen und Veränderungen – noch genauso aus wie damals, als es mit einer 100.000-Dollar-Unterstützung durch die Universal Studios errichtet wurde. Wie ich später erfahre, wurden in diesem Prachtkino die Premieren von Miloš Formans »One Flew Over the Cuckoo's Nest« (1975) mit Jack Nicholson und von Gus Van Sants »My Own Private Idaho« (1991) mit River Phoenix und Keanu Reeves gefeiert. Gus Van Sant ging übrigens in Portland zur Schule und kam später wieder zurück in die Stadt, um seine von den Universal Studios abgelehnten Independent- und Arthousefilme »Drugstore Cowboy« und eben auch »My Private Idaho« zu realisieren. Bis heute ist Van Sant eng mit Portland verbunden. So drehte er seine Vision vom Amoklauf an der Columbine High School »Elephant« in der grünen Stadt und unterstützte die Organisation Outside In, die sich für Portlands Streetkids einsetzt. Der großartige Regisseur, der für seine Arbeit an »Good Will Hunting« (1997) und »Milk« (2008) zudem bereits zweimal für den Oscar nominiert war und mit Matt Damon, Minnie Driver und Josh Brolin drei Schauspielern durch seine Spielleitung bereits eine Nominierung und mit Robin Williams und Sean Penn sogar zwei Trophäen einbrachte, durfte sich in einer Gastrolle in der Serie »Portlandia« zudem selbst spielen.

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Cari, ihr Smartphone und ich gehen wenige Häuser weiter zu Pepino’s, the fresh Mexican grill, bei dem sehr stylish verschiedenfarbige, hölzerne Fensterläden an der Decke hängen. Als wir unsere Burritos essen und mit ordentlich Salsa würzen, behauptet Cari, sie könne wesentlich schärfer essen als ich. Das wage ich stark zu bezweifeln, weswegen wir uns bei passender Gelegenheit einer »Competition« stellen wollen. Um sie einzuschüchtern, erzähle ich ihr die epische Geschichte meines triphaften Rauschs, den ich durch den Konsum eines pervers scharfen Orange Currys im thailändischen Khao Lak hatte. Ich verheimliche ihr nicht, dass man dort vermutlich noch immer von dem heldenhaften langnasigen Farang aus Europa mit der Hornhautzunge spricht. Sie ist beeindruckt.
Da sie heute keinen Vertrag mehr unterzeichnen kann und es draußen schüttet, beschließen wir, gemeinsam etwas Sinnvolles zu tun: Wir wollen in den Chinese Garden gehen – in der Hoffnung, dass dieser überdacht ist. Mit dem Bus geht es nach Downtown und dann zu Fuß in die Old Town, wo sich heute Chinatown befindet. Wir erreichen den Lan Su Chinese Garden, der den kompletten Block zwischen der NW Everett Street, der NW Flanders Street, der NW 2nd Avenue und der NW 3rd Avenue einnimmt, und werden freundlich mit den Worten: »Sorry, we closed five minutes ago«, empfangen. Dammit.
Dann trinken wir eben. Unweit des Lan Su Chinese Garden stoßen wir auf eine Bar namens Backspace. Die Cafébar in der NW 5th Avenue sieht recht gemütlich aus und einen Billardtisch gibt’s auch noch. Nachdem wir schon nicht testen konnten, wer schärfer essen kann – keine Salsa war scharf genug –, wollen wir nun herausfinden, wer besser Billard spielen kann. Ich weiß es schon vorher, denn schlechter als ich stößt kaum ein anderer die blöden Kugeln. Es kommt, wie es kommen muss – obwohl es durchaus knapp ist. Cari gewinnt auch den Wettkampf, wer besser schielen kann. Abartigerweise beherrscht sie die sagenumwobene »Cross Eye Technique«, bei der ein Auge zur Nase schielt und das andere lustig hin und her wandert. Sehr hübsch. Berauscht vom Sieg, zählt mir Cari unaufgefordert und in Rekordzeit sämtliche US-Staaten in alphabetischer Reihenfolge auf. So eine Angeberin. Jetzt muss sie aufs Klo, findet es jedoch nicht und verlässt den Laden durch die einzige Tür, auf der dick und in Rot »No Exit« geschrieben steht. Einer der Angestellten hört die Tür zufallen und streckt seinen Kopf um die Ecke, um nachzusehen. Sieht aus wie immer. Also wird mal kurz irritiert der Kopf geschüttelt und weiter gearbeitet. Cari kommt zwei Sekunden später durch dieselbe Tür wieder zurück, zuckt mit den Schultern und denkt, dass ich nur deswegen lache. Eine nie geprobte Tür-auf-Tür-zu-Komödie, live und in Farbe. Als sie die Toilette schließlich gefunden hat und erleichtert wieder am Tresen ankommt, mache ich mich über sie lustig, woraufhin sie mich auffordert, den ach so versteckten Raum in kürzerer Zeit zu finden. Zehn Sekunden später stehe ich mit ihr vor einer nicht wirklich unauffindbaren Tür, deute mit dem Finger darauf und schaue sie erwartungsvoll an. Jetzt bin ich der Angeber. Punkt für mich.
Als wir das Backspace verlassen, treffen wir auf John Black, einen angehenden Piraten. John Black sitzt auf einem Stuhl vor dem Backspace und raucht einen Blunt. Vor Kurzem hat er sich übelst am Bein verletzt. Deswegen sitzt er jetzt auch mit nur einem Stiefel da. Das verletzte Bein ist barfuß – zur Kühlung. Kalt genug ist es ja. Ich wollte nicht barfuß herumrennen. Da auch eines seiner Augen nicht mehr funktioniert, bezeichnet er sich selbst als angehenden Piraten – das war also mehr als nur ein blöder Spruch von mir. Da nicht nur der Fuß so gut wie weg und das Auge im Arsch ist, sondern das gesamte Erscheinungsbild stark in Richtung Punk geht, würde ich ihn auf meinem Piratenschiff ohne groß zu überlegen anheuern. Allerdings würde ich ihm auch die Zunge abschneiden, denn der Typ hört nicht auf zu reden … Und das, was er palavert, passt so überhaupt nicht zu seinem Äußeren: Der Mann ist ein Geschäftsmann, der alles und jeden mit seiner Arbeit zutextet. Er redet außerdem viel zu schnell, sodass ich nach einiger Zeit einfach nicht mehr folgen kann und will. Als er zwei andere Passanten anlabert, suchen Cari und ich das Weite.
Als wir an einer roten Ampel stehen, frage ich Cari, die Sängerin ist, ob sie in ihrem klugen Telefon nicht auch Aufnahmen ihrer Sangeskunst gespeichert hat. Das hat sie tatsächlich und spielt mir einen Song vor, den sie aufgenommen hat. Sie ist wirklich gut.
In der NW Couch Street kommen wir an einem Laden namens Ground Kontrol vorbei, einer Videospielhalle. Die Billardrunde ging an Cari: Zeit für meine Revanche! Wieder stehen wir vor einem Punk. In Portland hat es, im Gegensatz zu San Francisco – wo ich nur einen Irokesen gesehen habe – wesentlich mehr, wenn auch noch immer nicht allzu viele Punks. Auch bei diesem Punk widersprechen sich Packung und Inhalt: »Can I see your ID?«
Das übliche Spiel, denke ich mir und zeige ihm meinen Perso.
»Do you have a passport?«
»That’s my passport.«
»The one you used to enter the US.«
»Well, that’s my German ID.«
»I can’t accept it.«
»You gotta be kidding …«
»No. I can’t let you in.«
Verrücktes Amerika.
Letztlich landen wir in der süßen kleinen Annex Bar, die sich zwischen der SW Stark und der West Burnside Street in einem Flatiron Building befindet, also einem wie ein Bügeleisen keilförmig, spitz zulaufenden Haus.

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Auf der Getränkekarte wird der Geschmack der vier angebotenen Biere erklärt. Das klingt besser als die Biere dann letzten Endes sind. Ich probiere auch das ominöse Ruby Ale. Nee, echt nicht …
Der kleinste Tresen, den ich je gesehen habe, befindet sich im Erdgeschoss. Aufgrund der Keilform des Gebäudes ist im Erdgeschoss lediglich Platz für die ein Meter breite Bar und zwei, drei kleine Tische. Es geht aber noch eine Etage höher, auf eine Empore, auf der sechs Tische stehen. Einen davon belegen Cari und ich. Cari erzählt mir, dass sie aus Tucson stammt, einer Stadt, in der laut Cari nichts los ist und die mitten in der Wüste Arizonas gelegen ist. Im Sommer ist es pervers heiß und trocken. Deswegen liebt sie den Regen, der mir in Portland durchaus etwas auf den Sack geht. Sie hingegen findet das feuchte Klima im Norden Oregons toll. Während eines Road Trips durch Kalifornien und Oregon verliebte sie sich auf Anhieb in die Stadt und beschloss, gemeinsam mit ihrer besten Freundin herzuziehen.
Ihr Traum ist es, von ihrer Musik zu leben. Sie muss nicht reich und berühmt werden. Einfach nur davon leben zu können, zu reisen und dabei weltweit den Menschen vorzusingen, ist ihr erklärtes Ziel.
Nun sucht sie nach einem Job in einer Bar oder einem Restaurant. Sobald sie endgültig in Portland angekommen ist, will sie eine Band formieren und die eigentliche Karriere vorantreiben.
Ich finde Cari wirklich sehr interessant. Und wie ich vorgestern schon feststellen durfte, ist die 21-jährige Frau aus der Wüste mit dem markanten Nasenpiercing auch wahnsinnig lustig. Obendrein hat sie eine ansteckende, dreckige Lache. Keine Sekunde mit ihr ist unspektakulär. Wir unterhalten uns ununterbrochen … bis ich mich zu ihr lehne und sie küsse. Kurz darauf sitzt sie auf meinem Schoß, bewegt sanft ihre Hüfte vor und zurück und haucht mir: »We need a place for tonight«, ins Ohr. Da es schon recht spät ist, suchen wir sofort mit ihrem Smartphone nach preiswerten Hostels in der Umgebung. Das erste Hostel, das wir anrufen, ist bereits voll, verweist uns aber an ein anderes, das zudem nicht weit von der Annex Bar entfernt ist. So richtig billig ist das Zimmer im Portland International Hostel & Guesthouse in der NW 18th Avenue mit 76 Dollar leider nicht. Durch zwei geteilt und mit der Aussicht auf eine gemeinsame Nacht in einem gemütlichen Bett, ist der Preis dann aber auch egal.
Wir checken ein, schnappen uns die Keycards und verschwinden in unserem Zimmer …
Später am Abend klingelt Caris sowohl alte als auch neue Mitbewohnerin Melissa durch und erzählt uns von einer Party in einem Convenience Store. In einem Convenience Store? Das klingt cool. Brian klingelt zufällig zur selben Zeit bei mir durch und fragt, was ich mache.
»Party in a convenience store!«
»Cool! I’ll pick you up.«
Der relativ kleine Convenience Store in der SE Belmont Street ist brechend voll. Zwei Türsteher kontrollieren die IDs und drinnen wird bei extrem eingeschränktem Bewegungsradius zu Hip-Hop abgedanced. Nachdem wir feststellen, dass es absolut unmöglich ist, zur Bar vorzustoßen, beschließen Cari, Melissa, Brian, ich und Brendan – der Mann von der Couchsurfing-Party mit den riesigen Iriden – in eine Bar zu gehen. Wir landen wenige Minuten später im Sweet Hereafter, einer veganen Bar. Fett. Zunächst bin ich nicht hungrig und als ich es dann werde, ist es zu spät. Die Lichter gehen an und: »Last round!«, wird angekündigt. Direkt nebenan ist eine Pizzeria mit dem knackigen Namen »Straight from New York Pizza«. Die Pizzen sehen nicht nur lecker aus, nein: Es gibt sogar zwei vegane Pizzen im Angebot. Yeah! In Amerika kauft man im Übrigen seltener eine komplette Pizza. Slices, also Stücke, sind die üblichere und auch einzig bezahlbare Variante. Pizzen sind aberwitzig teuer.
Ich stehe mit Brian auf der Straße und beschließe, mir ein Stück zu kaufen. Die Mädels und Brendan sitzen noch im Sweet Hereafter. Ich sage Brian, dass wir ihnen mitteilen sollten, dass wir in der Pizzeria nebenan sind, bevor sie ohne uns abhauen. Brian sieht das genauso, öffnet die Tür zur Bar und brüllt einmal quer durch den Raum: »Hey! We’re at the pizza store next door!«
Alle, wirklich alle in der Bar drehen sich um und schauen sich den lustigen großen Mann mit dem langen Vollbart und dem seitlich auf dem Kopf sitzenden Basecap mit integriertem Nackenwärmer an.
»I think everybody heard it«, resümiert Brian. Ich lache mich noch immer schlapp und stimme ihm zu. Brian kann zum Schreien komisch sein.
Der Rest der Gang beschließt, uns in die Pizzeria zu folgen. Die ebenfalls vegan lebende Melissa und ich können unser Glück kaum fassen. Die vegane Pizza inklusive geschmolzenem Käse schmeckt fantastisch. Speziell dieser Käse … göttlich!
Die Party im Convenience Store ist ebenfalls zu Ende. Also heißt es auch für uns: ab in die Kiste. Vorher treffen wir allerdings noch auf einen äußerst merkwürdigen Zeitgenossen, der äußerst aggressiv nach einer Kippe schnorrt. Im Gegenzug will er uns Weed geben. Brian – wohl betrunken genug – ist der Einzige, der bei dem unangenehmen Kollegen stehen bleibt. Wir warten einige Meter entfernt auf Brian. Der Freak neben ihm beschwert sich lauthals, als Brian ihm seinen Drehtabak hinhält, da er entweder nicht drehen kann oder will. Er will eine fertige Kippe, verdammt noch mal! Spätestens jetzt wäre ich einfach weitergegangen. Brian ist da anders. Er fängt an, dem Kerl eine Zigarette zu rollen und lässt sich dabei zutexten. Weil Brian sich einfach nicht von dem seltsamen Freak lösen kann – mittlerweile wird laut gelacht – schauen wir mal nach dem Rechten. Es stellt sich heraus, dass der Vogel ziemlich amüsant ist. Er will uns weismachen, dass er Ouga Bouga heißt und aus Nigeria stammt. Letzteres glauben wir ihm, da er durchaus dunkelhäutiger ist als wir Bleichgesichter. Den Ouga Bouga wollen wir ihm aber nicht abkaufen. Er beharrt jedoch darauf, also akzeptieren wir es. Dann fährt Brian Cari und mich zurück zum Hostel …

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Cari

Quellen
So manche Info über das Bagdad und Gus Van Sant: Wikipedia und IMDb

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