Tag 57: Yosemite – Als ich dem Tod ins wunderschöne Auge blickte

Serendipity – Teil 2

2013 01 05 10.50.09

Samstag, 5. Januar 2013
Atwater – Mariposa – Yosemite Valley – Merced – Atwater

Seite 1Seite 2Seite 3Seite 4Seite 5Seite 6

Der Wecker klingelt um zehn nach vier. Dass ich so frĂŒh aufstehe, hat mehrere GrĂŒnde: Atwater ist noch ganze 140 Kilometer vom Yosemite Valley entfernt. Ich möchte so lange wie möglich wandern. Da die Sonne aber gegen 17 Uhr schon wieder untergeht und ich nicht damit rechne, mir einen zweiten Wandertag zu gönnen, möchte ich mit den ersten Sonnenstrahlen mit dem Hiken beginnen.
Brian, der Schatz, hat sich bereit erklĂ€rt, mich bis nach Mariposa zu fahren. Das ist gut die HĂ€lfte der Strecke. Um Viertel nach sechs fĂ€hrt mich dann von Mariposa aus ein Shuttlebus ins Valley. Da heute Samstag ist, fĂ€hrt der nĂ€chste Bus erst wieder um Viertel vor zwölf. Wir dĂŒrfen diesen Bus daher auf keinen Fall verpassen.

Die Eintrittspreise fĂŒr den Yosemite National Park (2013)
Ein Ticket fĂŒr die Hin- und RĂŒckfahrt mit dem YARTS (Yosemite Area Regional Transportation System) kostet zwölf Dollar, kann direkt beim Fahrer gekauft werden und beinhaltet die gate fees, also den Eintrittspreis in den Nationalpark. Will man mit dem eigenen Wagen in den Nationalpark fahren, muss man 20 Dollar pro Auto zahlen und erhĂ€lt eine Woche Zutritt zum Gebiet. Sollte man zu Fuß, mit dem Motor- oder Fahrrad, einem nicht kommerziellen Bus oder auf einem Pferd ankommen â€“ ja, auch dieses Transportmittel steht in den Statuten â€“, zahlt man zehn Dollar pro Nase.

Ein weiterer Grund fĂŒr mein frĂŒhes Aufstehen ist mein fundiertes Wissen ĂŒber Brians Schlafgewohnheiten. Vier Uhr morgens bedeutet, dass er gut und gerne zehn bis zwölf Stunden frĂŒher aufsteht als gewohnt. Ich muss mich also auf einen harten frĂŒhmorgendlichen Kampf gegen den Sandmann einstellen. Erstaunlicherweise geht es dann aber doch relativ zĂŒgig. Ich hĂŒpfe in Joeys Gummistiefel und packe mich auch sonst gut ein. Wer weiß, wie kalt das heute wird â€Š
Gegen sechs Uhr erreichen wir Mariposa. Der Highway ist die Hauptverkehrsstraße des kleinen Ortes, der nur knapp 2000 Einwohner, dafĂŒr aber eine Subway-Filiale hat. Amerika. Die Bushaltestelle ist direkt vor dem Subway an der Ecke Highway 140 und 7th Street. FĂŒr einen Kaffee sind wir offensichtlich noch zu frĂŒh dran. Wir befinden uns zwar â€“ so scheint es â€“ auf dem Dorfplatz, aber alle GeschĂ€fte sind noch geschlossen. Lediglich bei Subway ist schon jemand am Werken. Kaffee will sie uns aber keinen machen. Es ist bitterkalt. In Verbindung mit meiner MĂŒdigkeit ist meine Vorfreude auf den Yosemite National Park schon fast etwas getrĂŒbt. Ich kann mit KĂ€lte einfach nichts anfangen. Hoffentlich wird das noch. Naja, es ist ja auch noch stockdunkel.

2013 01 05 06.06.49

Wir warten im Auto auf den Bus. Außer mir kann ich keinen anderen Fahrgast entdecken. Daher schaue ich gebannt die Straße hinunter, um den Bus nicht zu verpassen. Es wĂ€re zu Ă€rgerlich, wenn er einfach weiterfahren wĂŒrde, weil keiner an der Haltestelle steht. Als der Bus anrollt, bedanke ich mich bei Brian und verabschiede mich bis heute Abend von ihm. Mal sehen, ob sich mein freakiger Freund bis dahin ein Haus gekauft hat.
Der Bus benötigt knapp zwei Stunden bis ins Yosemite Valley. Ich verschlafe fast die komplette Fahrt, was aber nicht weiter tragisch ist, da draußen noch immer alles schwarz ist. Erst als wir den Nationalpark bereits erreicht haben, geht die Sonne auf. Optimales Timing also.
Als ich den Bus verlasse, fĂ€llt mir auf, dass nur noch ein paar wenige andere FahrgĂ€ste irgendwann irgendwo zugestiegen sind. Auch hier im Valley wirkt alles sehr ruhig. Das kann mir nur recht sein, ich will schließlich möglichst unberĂŒhrte Natur und keinen Wandertourismus erleben. Es mag zwar auch an der Uhrzeit liegen, macht auf mich aber eher den Eindruck, dass kein Mensch auf die Idee kommt, im Winter wandern zu gehen. Joey hatte ĂŒberdies recht: Ich bin im verschneiten Winter gelandet. Bis auf die Baumwipfel und die bis zu 1200 Meter senkrecht in die Höhe ragenden FelswĂ€nde, die mich in allen Himmelsrichtungen umgeben, ist im Valley alles weiß. Ja, es ist ein Tal. Egal in welche Richtung ich blicke, sehe ich FelswĂ€nde. Die Macht der Berge kann im Tal schon eher bedrĂŒckend wirken. Das Yosemite Valley selbst liegt ĂŒbrigens ganze 1200 Meter ĂŒber dem Meeresspiegel.
Die Landschaft sieht schon reichlich genial aus und ich kann es kaum erwarten, das Tal von einem höher gelegenen Punkt zu ĂŒberblicken. Trotz der immer noch eisigen Temperaturen kommt meine Vorfreude bei diesem Anblick wieder schnell zurĂŒck.

Yosemite Valley
Das Yosemite Valley ist zwölf Kilometer lang und bis zu 1600 Meter, also eine Meile tief. Das Tal ist dicht bewaldet. Die vorherrschenden BĂ€ume sind NadelbĂ€ume, die Berge sind aus Granit. Das Yosemite Valley macht zwar nur ein Prozent der GesamtgrĂ¶ĂŸe des Parks aus, ist aber der Sammelpunkt fĂŒr die Touristen. Nicht nur, dass man vom Valley aus die meisten Wanderwege erreicht, hier gibt es auch die grĂ¶ĂŸte Ansammlung an UnterkĂŒnften. Von Hotels bis CampingplĂ€tzen ist alles vorhanden.

Ich gehe zunĂ€chst in die Yosemite Lodge, um mir ein paar nĂŒtzliche Tipps und Informationen einzuholen. Joey hat mir drei Pfade empfohlen: Der Bridalveil Fall Trail ist ein zwei Kilometer langer Rundweg, dessen Höhepunkt der gleichnamige, 188 Meter hohe Wasserfall darstellt. Joeys zweite Empfehlung ist auch gleichzeitig sein liebster Pfad: Der Mist Trail ist ebenfalls ein Rundweg, der nach knapp fĂŒnf Kilometern zum Vernal Fall und nach elf Kilometern zum Nevada Fall fĂŒhrt. Joeys dritter Vorschlag ist der Yosemite Falls Trail, auf dem man ebenfalls zwei WasserfĂ€llen begegnet, dem Upper und dem Lower Yosemite Fall. Diese Empfehlungen will ich nun mit einem Ranger abstimmen â€“ oder mit wem auch immer man das so macht. Meine bisher gesammelten Nationalparkerfahrungen halten sich sehr in Grenzen.
Der Mann, auf den ich am Tresen treffe, sieht nicht aus wie ein Ranger: keine braune Uniform, kein brauner Hut. DafĂŒr gibt er mir eine Zeitung, den Yosemite Guide, auf dessen RĂŒckseite auch eine Karte abgedruckt ist. Meine drei empfohlenen Pfade kommentiert er wie folgt: Der Bridalveil Fall Trail liegt außerhalb des Valleys. Da muss man also erst einmal hinkommen. Der Mist Trail ist im Sommer der Burner, im Winter jedoch teilweise gesperrt und somit auch kein Rundweg mehr. Der Mann legt mir nahe, den Yosemite Falls Trail zu nehmen, speziell bei diesem Sonnenschein. WĂ€hrend er das sagt, zeigt er aus dem Fenster. Ich folge seinem Fingerzeig. Man kann von der Lodge aus schon sehen, wie sich die beiden WasserfĂ€lle in die Tiefe stĂŒrzen, wĂ€hrend die mittlerweile schon erstaunlich hochstehende Sonne am nahezu vollkommen wolkenlosen Himmel episch auf die senkrechte Wand und das hinabstĂŒrzende Wasser strahlt. Das sieht ja hier unten schon grandios aus, nicke ich zufrieden.

Mein nĂ€chstes Ziel heißt FrĂŒhstĂŒck. Ich setze mich in den Food Court des Valleys, esse ein wenig von meinem mitgebrachten Killer Bread und trinke einen Kaffe, damit ich noch einmal ordentlich â€Š bevor es losgeht.
Ich beginne mit der Suche nach dem vom Herrn am Desk empfohlenen Pfad zum Lower Yosemite Fall. Von dort soll es einen Trail hinauf zum Upper Yosemite Fall geben. So hat es der Kollege zumindest mit seinem Textmarker, auf der mit Details und Beschriftungen doch eher spĂ€rlich versehenen Karte eingezeichnet. Ich schlittere eine schmale Allee in Richtung Wasserfallbecken entlang. Die Wege sind mehr schlecht als recht gerĂ€umt und verwandeln sich ab und an in EisflĂ€chen, ĂŒber die man nur im Pinguinschritt kommt.

Auf einem Hinweisschild wird anhand von Fotos gezeigt, wie sich die Yosemite Falls im Laufe der Jahreszeiten verĂ€ndern. Wenig ĂŒberraschend sind die WasserfĂ€lle nach der Schneeschmelze im FrĂŒhling am eindrucksvollsten. Im Winter soll man dem Brechen des Eises lauschen. Die WasserfĂ€lle sind aber, nicht zuletzt aufgrund ihrer Höhe, auch jetzt noch sehr beeindruckend. Besonders schön sind die RegenbogenverfĂ€rbungen, die sich im Sonnenlicht direkt am hinabstĂŒrzenden Wasser bilden.

2013 01 05 08.59.46

Yosemite Falls
Die beiden ineinander ĂŒbergehenden Yosemite Falls gehören mit ihren insgesamt 739 Metern nicht nur zu den höchsten WasserfĂ€llen Nordamerikas, sondern der gesamten Welt. Der Upper Fall misst ganze 440 Meter Höhenunterschied und kommt scheinbar aus dem Nichts ĂŒber die Klippe geschossen. Das reißende Wasser des Yosemite Creek erreicht danach die Middle Cascades, die generell nur schwer und vom Tal aus ĂŒberhaupt nicht zu sehen sind. Die Middle Cascades sind fĂŒnf kleinere WasserstĂŒrze, die insgesamt auf gut 200 Meter Höhendifferenz kommen. Letzten Endes fĂ€llt das Wasser noch fast 100 Meter den Lower Fall in die Tiefe, bevor es in den Merced River fließt.

Ich erreiche die Lower Fall Bridge, auf der man im FrĂŒhling das SprĂŒhwasser des Wasserfalls abbekommen kann. Dann muss der Wasserfall aber wirklich ordentlich abgehen. Die BrĂŒcke ist nĂ€mlich noch relativ weit von der Prallzone entfernt. Ich unterhalte mich kurz mit einem Fotografen aus Seattle. Wir freuen uns beide ĂŒber das schöne Seattle, das tolle Wetter, die fantastische Aussicht und unsere Kameras. FĂŒnf Minuten spĂ€ter treffe ich auf einen weiteren Mann aus Seattle, den ich wissen lasse, dass er auf der BrĂŒcke, auf die er gerade zusteuert, seinen Nachbarn finden wird.
Ich verzweifle derweil leicht, weil ich einfach keinen Zugang zum Pfad finden kann, den mir der Mann von der Info eingezeichnet hat. Wo ist der scheiß Weg? Seitdem ich die Lodge verlassen habe, irre ich eine knappe halbe Stunde lang wie ein Depp im Valley hin und her, bis ich mich schließlich dazu entscheide, einfach den »very strenuous«, also »sehr anstrengenden« Upper Yosemite Fall Trail zu wagen. Dieser Pfad soll gut zwölf Kilometer lang sein. Den Pfad des Tresenmenschen gibt es vermutlich gar nicht â€“ oder er meinte diesen Pfad, den er dann allerdings an einer komplett falschen Stelle eingezeichnet hat.
Ich versuche mit der Karte, die ich mittlerweile in die Rangliste der wohl beschissensten Landkarten der Welt aufnehmen wĂŒrde, den Upper Yosemite Fall Trail zu finden. Doch nicht nur die Karte geht mir gehörig auf die Nerven, auch die sehr spĂ€rlich aufgestellten Wegweiser mĂŒssen von wahren Helden aufgestellt worden sein. So weist mir ein Schild den Weg in die Richtung, aus der ich gerade komme. Dorthin, wo garantiert kein Pfad war. Ich bin aber offensichtlich nicht der Einzige, der von den Wegweisern in die falsche Richtung gelenkt wurde. Ein anderer Wanderer hat mit einem Messer einen weiteren Pfeil in das Hinweisschild geritzt und zusĂ€tzlich noch »LEFT« dazugekratzt. Und ich dachte schon zwischenzeitlich, ich sei zum Kartenlegastheniker geworden.

Weiter geht’s auf Seite 2

Der geritzte Pfeil weist mir tatsĂ€chlich den richtigen Weg. Das Umherirren hat ein Ende: In der NĂ€he von Camp 4, einem Zeltplatz, offenbart sich mir ein Weg. Endlich.
Der erste Teil des stetig aufsteigenden Pfads, der zunĂ€chst zum Columbia Rock fĂŒhrt, wurde bereits in den 1870er Jahren angelegt. Der Trampelpfad zieht sich gut eine Meile ĂŒber rund 60 schmale und zu großen Teilen vereiste Kurven hinauf zum Aussichtspunkt des Columbia Rock. Bis zur Fallkante des Upper Yosemite Fall, meinem Tagesziel, sind es knapp fĂŒnfeinhalb Kilometer.

Nach rund 25 Minuten habe ich bereits den ersten imposanten Ausblick auf den Half Dome, den wohl berĂŒhmtesten Fels des Nationalparks.

Half Dome
Der Name ist Programm: Der Half Dome ist eine riesige Kuppel, deren eine HĂ€lfte wie sauber weggebrochen aussieht. Eine komplette Kuppel ist der Half Dome aber nie gewesen, da ein eiszeitlicher Gletscher durch Frostsprengung die heute senkrechte Bergseite unterminierte. Am 28. MĂ€rz 2009 ist allerdings tatsĂ€chlich ein 42.000 mÂł großer Teil abgebrochen. Das Spektakel ereignete sich glĂŒcklicherweise am frĂŒhen Morgen, sodass kein Mensch verletzt oder gar getötet wurde. Hunderte BĂ€ume sĂ€belte der Fels dennoch nieder und auch Teile eines Wanderwegs wurden darunter begraben. GlĂŒck gehabt. Auf der Richterskala wurde zudem ein Erdbeben der StĂ€rke 2,5 gemessen.

Ich schieße meine ersten Fotos des Half Dome. Als ich mich umdrehe und wenige Meter weitergehe, steht plötzlich ein weiblicher Maultierhirsch vor mir. Wie geil ist das denn? Ich versuche so wenig Krach und Bewegung wie möglich zu machen, als ich auf einmal ein unfassbar sĂŒĂŸes Jungtier neben der Mutter stehen sehe. Bambi und seine Mutter schauen mich eindringlich an. Maultierhirsche haben ihren Namen wegen ihrer großen Ohren, die irgendwen wohl mal an die Ohren von Maultieren erinnert haben. Es sind sehr schöne Geschöpfe, die sich zudem gar nicht von mir gestört zu fĂŒhlen scheinen. Da sie neben dem Weg und in meiner Wanderrichtung stehen, nĂ€here ich mich ihnen langsam und entdecke dabei auch Bambis Vater. Maultierhirsche sind keine Elche: Ihre durchschnittliche Widerristhöhe liegt bei gerade einmal einem Meter. Die Kopf-Rumpf-LĂ€nge misst bis zu zwei Meter. Da fallen Ohren von bis zu 28 mal 15 Zentimetern schon ganz gut auf. Die drei bleiben sagenhaft lĂ€ssig, bewegen sich kaum und hören nicht auf, mich anzugaffen. Angst sieht anders aus, folgere ich und setze mich neben sie. Ich bleibe entspannte fĂŒnf Minuten bei der niedlichen Familie und halte auch mal einen kurzen Small Talk mit ihnen. Antworten bleiben sie mir zwar schuldig, aber zuhören können sie.

Es geht weiter. Bei einer Kurve habe ich ernsthafte Probleme weiterzukommen, so glatt ist der Boden. Ich hangele mich an Ästen und Steinen entlang. Das hat schon etwas vom peinlichsten Freeclimbing, das man sich vorstellen kann. Aber mich sieht ja keiner â€“ außer den Maultierhirschen. Wenn die Tiere im Park so zutraulich sind, sollte ich mir vielleicht doch einmal ĂŒberlegen, was ich mache, wenn auf einmal eine niedliche SchwarzbĂ€renfamilie vor mir steht. Die gibt es nĂ€mlich auch im Yosemite National Park. Der Ursus americanus ernĂ€hrte sich nur allzu gerne vom MĂŒll der Touristen, was zu einigen unschönen ZwischenfĂ€llen gefĂŒhrt hat. Deswegen kann man ĂŒberall im Valley auch MĂŒlltonnen ausmachen, die »bĂ€rensicher« sind. Offene Tonnen gibt es keine und die Begegnungen zwischen Mensch und SchwarzbĂ€r sind somit wohl seltener geworden. Im Winter, spinne ich weiter, lĂ€uft der BĂ€r aber vielleicht genauso unbedacht durch die Landschaft wie ich. Außerdem habe ich von Redwood-Connor und Walt Disney gelernt, dass BĂ€ren es gerne mal mit GemĂŒtlichkeit probieren und vom Menschen angelegte Pfade fĂŒr ihre SpaziergĂ€nge benutzen. Es knackt im Unterholz, ich springe auf einen Baum und höre mich: »Bambi!«, rufen. Was ein Quatsch, geht es mir durch den Kopf, als ich das Vogelnest wieder zurechtrĂŒcke. Ist doch Winter. Da schlafen die faulen SĂ€cke doch.
Der Wald lichtet sich, die Sonne scheint mir ins Gesicht. Es ist warm. Das ist cool. Ich entledige mich meiner Jacke und genieße den immer schöner werdenden Ausblick. Ich kann nun den Wald, aus dem ich gerade gekommen bin, ĂŒberblicken. Hinter ihm tĂŒrmt sich eine Hunderte Meter hohe Wand auf. Unglaublich. Der Pfad ist vielleicht zwei Meter breit. Links geht es steil nach oben, rechts gefĂ€hrlich abschĂŒssig nach unten. Das saftige GrĂŒn der BĂ€ume glĂ€nzt im Licht der Sonne und weiß leuchtet das verschneite Tal. Der Himmel ist strahlend blau und die Kulisse â€Š die Kulisse ist umwerfend. Hin und wieder hört man einen Donner durch das Tal krachen. Ich höre solche DonnerschlĂ€ge bestimmt alle 20 Minuten. Erst, als ich an einem Hang, der sich auf der anderen Seite des Tals befindet, tatsĂ€chlich die Ursache des Donnerns sehen kann, bin ich mir sicher: Ja, es sind tatsĂ€chlich Lawinen. Solange die nicht ĂŒber mir runterkommen, denke ich mir, genieße ich das akustische und seltener auch visuelle Naturschauspiel.
Ich denke ganz schön viel, wĂ€hrend ich so den Berg hinaufklettere. Seitdem ich die Straße im Tal verlassen habe, habe ich keine Menschenseele mehr gesehen. Ich scheine der einzige Mensch zu sein, der heute diesen Pfad nimmt. Diese Ruhe, die Einsamkeit, die Aussicht, die körperliche BetĂ€tigung und die Luft: Alles ist so meditativ. Ich liebe diesen Tag!

Weiter geht’s auf Seite 3

Ich erreiche den Aussichtspunkt des Columbia Rock. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick ĂŒber das Valley und auf den Half Dome.

Wenige Meter spĂ€ter stehe ich plötzlich vor einem Schild: »Area closed: Restoration in progress«. Was soll das denn jetzt? Und worauf bezieht sich das Schild ĂŒberhaupt? Das passt mal wieder in mein bisheriges Bild der Beschilderung des Parks. Das Schild steht neben dem Pfad, weshalb ich beim besten Willen nicht ausmachen kann, ob es sich auf das Areal abseits des Pfads oder gar auf den Pfad selbst bezieht. Soll ich etwa nicht weiter? Ich ĂŒberlege kurz und beschließe, dass es sich auf das Gebiet jenseits des Trails bezieht. Ich gehe weiter.

2013 01 05 10.57.52

Aus einiger Entfernung sehe ich ein Douglas-Hörnchen â€“ glaube ich zumindest. Der breite, graue Schwanz lĂ€sst mich darauf schließen. Ich passiere einen Busch, dessen Stamm und Äste auf der einen Seite eine »klassische« raue Rinde im Grauton, auf der anderen Seite jedoch eine vollkommen glatte, fast schon poliert wirkende, rote Tönung aufweist.

Eiszapfen hĂ€ngen von FelsvorsprĂŒngen neben dem Weg und schmelzen in der Sonne, wĂ€hrend ich den Half Dome auf der anderen Seite des Valleys nicht aus den Augen verliere. Dieser Fels sieht so perfekt aus und ich freue mich ĂŒber jeden noch so kleinen Perspektivwechsel, um ihn immer wieder aufs Neue zu fotografieren.

Ich muss durch einen kleinen Bach waten, um meinem Pfad folgen zu können. Nicht nur deswegen freue ich mich ĂŒber Joeys Gummistiefel. Mit meinen Turnschuhen wĂ€ren meine Socken schon vollkommen durchnĂ€sst und mir wĂ€re sicherlich nicht so warm. Die Wanderung bringt mich aufgrund ihres Höhenunterschieds und der unerwartet warmen Temperaturen sogar ins Schwitzen.
Und plötzlich höre ich den Wasserfall! Eine Kurve weiter ist es dann soweit. Ich bin etwa auf Höhe der Prallzone des Wasserfalls. Von den Middle Cascades ist nichts zu sehen. Ein â€“ nun ja â€“ busenförmiger Schneeberg, der sich direkt vor der Prallzone aufgetĂŒrmt hat, versperrt den Blick. DafĂŒr hat sich im Gischtbereich ein Regenbogen gebildet. Der Anblick ist sensationell.

Weiter geht’s auf Seite 4

Der Pfad fĂŒhrt direkt auf den Wasserfall zu, als er jĂ€hlings verschwindet. Der Pfad, nicht der Wasserfall. Entweder ist an dieser Stelle eine Lawine runtergekommen oder es hat ordentlich geschneit. Da links nach wie vor eine Steilwand in den Himmel ragt und rechts unverĂ€ndert der Abgrund gĂ€hnt, ist die Orientierung dann aber keine wirkliche Herausforderung: Es geht weiter geradeaus. Naja, »geradeaus«: Das Problem ist, dass der Pfad durch den vielen Schnee ein bisschen abschĂŒssig ist. LĂ€ssige 45° â€Š in Richtung Abgrund. Außerdem sieht es mehr nach Eisplatte als nach Tiefschnee aus. Ja, was mache ich denn nun? So ganz dramatisch dĂŒrfte es eigentlich gar nicht mal sein, ermutige ich mich selbst. Bevor ich in die Tiefe stĂŒrze, sollte ich noch in der Lage sein, den einen oder anderen Baum zu umarmen. Davon gibt es nĂ€mlich ein paar zu meiner Rechten. Blöderweise sind diese aber zu weit vom Pfad entfernt, dafĂŒr aber zu nahe am Abgrund, als dass ich sie als StĂŒtze zum Überqueren der gut 50 bis 70 kritischen Meter bis zum nĂ€chsten WaldstĂŒck nutzen könnte. GlĂŒcklicherweise geht es seit der letzten Kurve aber auch nicht mehr senkrecht nach unten. Zumindest nicht direkt.

Da ich nicht zum Baum will, muss der Baum eben zu mir kommen, beschließe ich und suche nach einem dicken Ast, der stark genug ist, damit ich mein volles Körpergewicht darauf stĂŒtzen kann. So peinlich mein Erlebnis mit der vereisten Kurve vorhin ausgesehen haben muss, so professionell und abenteuerlich komme ich mir vor, als ich den optimalen Ast finde. Yeah, damit wird’s klappen. Ich stecke den Ast vor mir in den Schnee und hangle mich auf diese Weise bis zu sicheren Gefilden vor. Es klappt einwandfrei. Ich Tier.

2013 01 05 11.36.07

Ich bin inzwischen auch tierisch am Arsch. Seit drei Stunden geht’s bei mir nur bergauf. Und wenn es mal nicht bergauf geht, muss ich ĂŒber eine Lawine klettern. Alter Walter.

2013 01 05 11.40.33

Mittlerweile habe ich auch den zweiten Bach durchquert. Da ich Profi kaum etwas zum Trinken mitgenommen habe, aber echt mal FlĂŒssigkeit gebrauchen könnte, ziehe ich es ernsthaft in ErwĂ€gung, das Bachwasser zu trinken. Als ich mit ebendiesem Plan in das dritte Rinnsal springe, erschreckt mich ein DiademhĂ€her fast zu Tode. Richtig, das ist dieser hĂŒbsche amerikanische Singvogel mit dem blauen Gefieder, dem schwarzen Kopf und dem Beckham-Iro, den der Amerikaner Steller’s Jay nennt. Yo! Der metrosexuelle Rabenvogel sitzt wohl sehr knapp neben der Stelle, in der ich einschlage â€“ ich bin tatsĂ€chlich gesprungen â€“ und fliegt ĂŒberfallartig direkt neben mir hoch. Fragt sich, wer da wem den grĂ¶ĂŸeren Schrecken eingejagt hat.

Ich entscheide mich, das Wasser doch nicht zu trinken und lutsche stattdessen hier und da mal am Schnee und kĂŒhle meinen roten Kopf damit. Von einem Felsen tropft geschmolzenes Eiswasser auf den Pfad. Das sieht nach einer sehr erfrischenden Dusche aus, denke ich mir und stelle mich darunter. Ich habe recht, erschrecke aber, als ich mir spĂ€ter das Video ansehe, das ich von diesem befriedigenden Moment gemacht habe. Ich wĂŒrde ja gerne schreiben, dass man darin sieht, zu welch sportlichen Höchstleistungen ich mich am heutigen Tage getrieben habe â€Š es sieht aber vielmehr nach der Höchstleistung eines mĂ€ĂŸig bis leicht hoffnungsvoll talentierten Schauspielers aus, der im Genre der körperlichen Liebe seine Moneten verdient. Hot or not? Entscheiden Sie selbst â€Š

Ich betrete nun eine Schlucht. Rechts geht es fortan nicht mehr steil nach unten, sondern ebenfalls bergauf â€“ allerdings nicht so radikal senkrecht wie zu meiner Linken.

Die BĂ€ume werden weniger, wodurch der Schnee tiefer wird. Es dauert nicht lange und der Pfad verschwindet mal wieder. Diesmal kann ich jedoch nicht sehen, wo er weitergeht. Da es aber nur eine Richtung gibt, folge ich meiner Nase. Außerdem entdecke ich Fußspuren â€“ menschlicher Natur â€“ denen ich folge. Da der Aufstieg nun endgĂŒltig ziemlich harsch wird, ist der vorgegebene Zickzackkurs meines VorgĂ€ngers der sinnvollste Weg, um nach oben zu gelangen. Einmal will ich abkĂŒrzen und klettere einfach geradeaus den Hang hinauf. Es stellt sich heraus, dass mir die vermeintliche AbkĂŒrzung keine Zeitersparnis bringt und auch nicht weniger anstrengend ist. Bei meinem Versuch, querfeldein bergauf zu kommen, sacke ich stĂ€ndig in von meinem Gewicht geschaffene Löcher, die mich teilweise bis zur HĂŒfte versinken lassen. Der Schnee in den AbdrĂŒcken ist hĂ€rter, weswegen ich nicht so tief im Weiß versinke, wenn ich der FĂ€hrte des Unbekannten folge. Ich frage mich, von wann die Spuren sind, durch die ich da mĂŒhsam stapfe. Sie sind breiter als die Spuren, die ich hinterlasse und nicht so tief. Hat da jemand Schneeschuhe an oder sind die AbdrĂŒcke schon einige Tage alt?

Weiter geht’s auf Seite 5

Je höher ich komme, desto eingeschrĂ€nkter wird der Ausblick hinter mir. Der Blick nach vorne haut mich auch nicht mehr vom Hocker. NatĂŒrlich ist es nach wie vor schön, aber verglichen mit den Bildern, die sich mir bis zum Wasserfall geboten haben, ist es bei Weitem nicht mehr so spektakulĂ€r. Als ich wieder nach oben schaue, sehe ich tatsĂ€chlich einen Mann mir entgegenkommen. Wenige Minuten spĂ€ter stehen wir einander gegenĂŒber.
»Hi! A human!«, begrĂŒĂŸt er mich lĂ€chelnd.
»Yes, you’re also the first one I get to see since I started in the Valley.«
»And I can guarantee you that we’re the only ones up here. I camped on the summit last night. I thought I’m going to die. It was so cold!« Er schĂŒttelt sich kurz. »Now, I’m looking forward to eat a hot soup. â€“ Oh, my gosh. What kind of shoes are that?«
Er schaut recht entgeistert auf meine Gummistiefel.
»Uhm â€ŠÂ«
»Did you â€Š? Of course you did. Wow«, lacht er, »I’m quite happy that I got these.«
Er trĂ€gt Schneeschuhe. Ich will gerade anmerken, dass sich da der Mann von der Memme unterscheidet, beschließe aber, zuvor erst noch eine etwas wichtigere Information einzuholen. Außerdem ist er viel zu freundlich.
»At what time is the sun going to set?«
»Fiveish.«
Gut, gegen fĂŒnf dachte ich mir bereits. Es hat ĂŒbrigens eine Zeit lang gedauert, bis ich auf die Idee kam, anhand meiner Fotos die Uhrzeit zu ĂŒberprĂŒfen. Mit dem Handy habe ich ja seit Mariposa keinen Empfang und somit auch keine Uhrzeit mehr. Jetzt ist es halb eins. Als ich ihn frage, wie weit es noch bis zum Gipfel ist, erklĂ€rt mir der nette Kollege, dass es eigentlich keinen wirklichen Gipfel gibt. Es gibt keinen lookout ĂŒber das Valley und die Aussicht bleibt in etwa so wie momentan. Ich sollte noch 45 bis 60 Minuten brauchen, um oben anzukommen. Da ich aber besser als er weiß, wie sehr ich mit meinen Gummistiefeln bereits im Arsch bin, rechne ich mal noch ein paar MinĂŒtchen drauf. Wir wĂŒnschen uns noch einen schönen Ab- beziehungsweise Aufstieg und verabschieden uns. Eine warme Suppe könnte ich jetzt auch ganz gut verdrĂŒcken.

2013 01 05 12.34.46

Ich sehe den Rand eines Waldes. Er ist nur einige Hundert Meter von mir entfernt. Weil es aber nach wie vor steil bergauf und durch Tiefschnee geht, rechne ich damit, ihn erst in der vom Camper veranschlagten Zeit zu erreichen.
40 Minuten spĂ€ter habe ich den Wald mit seinen von Moos bedeckten, grĂŒn leuchtenden BĂ€umen erreicht und beschließe, nun wirklich umzukehren. Ich kann einfach nicht mehr.

Bergab geht es natĂŒrlich wesentlich einfacher. DafĂŒr lauern nun ganz andere Gefahren. Versinke ich nun mit meinem vorderen Bein im Schnee, muss ich aufpassen, nicht gleich vornĂŒber zu fallen. Besonders fies ist es, wenn ich beim Einsinken mit meinem Fuß unter einen mit Schnee bedeckten Felsen rutsche und dabei vornĂŒberkippe. KnochenbrĂŒche wĂ€ren â€“ vor allen Dingen mit dem Wissen, vollkommen alleine zu sein â€“ tödlich. Ich muss auch aufpassen, nicht zu stĂŒrzen und dann ins Rutschen zu kommen. Wenn ich bei diesem Abhang einmal nicht mehr abbremsen kann, ist die Gefahr hoch, gegen einen Felsen oder einen Baum zu knallen, wenn ich nicht gleich ĂŒber die Klippe schlittere. Es kann fraglos ein bisschen gruselig sein, wenn man einsam, erschöpft und hungrig auf einem verschneiten Berg herumkraxelt.
Ich komme wieder ans Ende der Schlucht. Bald wird zu meiner Linken der Upper Fall auftauchen. Den Tiefschnee lasse ich langsam hinter mir. Das ist auch gut so. Meine Hosen sind mittlerweile vollkommen durchnÀsst.

Ich laufe direkt an einer gut und gerne 200 Meter hohen, senkrechten Felswand entlang, als ich wieder einmal einen dieser Lawinendonner höre. Die Geschwindigkeit, mit der die Lawinen dem Tal entgegenstĂŒrzen, muss immens sein: Man hört die Brocken fallen! Dem Donnern und dem Getöse der fallenden Massen folgt immer ein Knall, der fĂŒr mich wie das Einschlagen einer Bombe klingt. Ich höre also wieder einmal ein solches Donnern. Diesmal klingt es jedoch erschreckend nahe. Ich schaue sofort nach oben â€Š und schließe mit meinem Leben ab. Direkt ĂŒber mir kommt eine Lawine herabgestĂŒrzt. Ich habe absolut keine Zeit, um nach links oder rechts auszuweichen. Ich sehe einen kleinen Felsvorsprung, der genau vor mir aus der Steilwand herausragt. Ich setze zum Sprung an, stelle dann aber fest, dass sich genau dort, wo ich hinspringen will, ein undefinierbar tiefes Loch befindet. Fuck! Das sieht nach Knochenbruch aus, was nicht wirklich besser wĂ€re, als sich direkt den SchĂ€del zertrĂŒmmern zu lassen. Ich kann mich also nur mit meinen FĂŒĂŸen vor das Loch stellen und den Rest meines Körpers unter den Vorsprung lehnen und hoffen, dass ich somit genĂŒgend geschĂŒtzt bin. Das ganze Drama spielt sich im Übrigen innerhalb von wenigen, vielleicht zwei oder drei Sekunden ab. Kaum lehne ich unter dem Vorsprung, schlagen hinter und neben mir Eisbrocken ein, deren GrĂ¶ĂŸe zwischen Tischtennis- und FußbĂ€llen variiert. Der komplette Berg scheint zu wackeln. Es ist Furcht einflĂ¶ĂŸend!
Nach geschĂ€tzten zehn Sekunden wird es wieder ruhig. Ich verharre noch ein paar weitere Sekunden in meiner Position, bevor ich es wage, meinen Kopf nach hinten zu lehnen und nach oben zu blicken. Es kommen nur noch kleinere, ungefĂ€hrliche Steinchen, EisstĂŒcke und Schneeflocken von oben herunter. Nichts wie weg hier, Abstand zur Wand gewinnen! Diese Sekunden waren wesentlich gruseliger als die Schießerei in Oakland und meine am Steuer schlafende Mitfahrgelegenheit nach Portland. Diesmal hatte ich echte Todesangst!

Als ich mich wieder sicher fĂŒhle, entspanne ich. Überlebt. Ein LĂ€cheln macht sich auf meinem Gesicht breit, wĂ€hrend ich ein kleines FreudentĂ€nzchen auffĂŒhre. Yeah, baby: adventure time!
Als ich die Prallzone des Upper Fall erreiche, setze ich mich und genieße aufs Neue den Blick auf den Wasserfall. Schon beim Aufstieg habe ich mich gefragt, ob ich dem Wasserfall nicht auch nĂ€her kommen könnte. Ich sitze vor einer Kurve, die mit weniger Schnee auch durchaus eine Abzweigung sein könnte. Sieht zumindest ein bisschen so aus und Markierungen oder Wegweiser gibt es sowieso seit dem Tal keine mehr. Warum also nicht? Der Mann am Infotresen heute Morgen hat mir außerdem einen Rundweg auf die mieseste Karte aller Zeiten eingezeichnet. Na, mein Abenteuer in Lebensgefahr hatte ich fĂŒr heute schon. Da kann ich also auch mal schauen, ob dieser seltsame Abhang vor mir nicht vielleicht ein Pfad ist. Ich wate also den steilen Abhang hinab, der einmal aus rutschigen Eisplatten und dann wieder aus einverleibendem Tiefschnee besteht. Unten angekommen folge ich dem potenziellen Pfad â€Š und lande vor einem undurchdringbaren GebĂŒsch. Hm, das war also nichts. Es gibt noch einen anderen Weg, der ein Pfad sein könnte. Doch auch hier lande ich in einer Sackgasse. So ein Dreck. Jetzt muss ich den scheiß Hang also wieder hoch. Runterkommen war schon schwierig genug. Dass das Hinaufklettern sich aber als so schwer erweisen wĂŒrde, hĂ€tte ich mir nicht vorgestellt. Ich muss mich an Ästen und â€“ wenn ich keinen Ast greifen kann â€“ sogar an Zweigen die EisflĂ€chen hinaufziehen. Ich rutsche stĂ€ndig ab oder versinke im Schnee. Einmal versinke ich so tief im Schnee, dass ich schon fast verzweifle. Lawine ĂŒberlebt und dann im Tiefschnee stecken bleiben, oder was? Ich versuche zunĂ€chst, mich mit einfachem AbstĂŒtzen aus dem Loch zu drĂŒcken. Doch mit AbstĂŒtzen und HochdrĂŒcken geht da gar nichts. Es ist unmöglich! Über mir hĂ€ngt ein Ast. Das klingt jetzt stark nach MĂŒnchhausen, aber es gelingt mir tatsĂ€chlich nur mithilfe dieses Astes, mich aus dem Loch herausziehen! Selbst mit meinem Zopf wollte es nicht klappen. Ich bin fix und fertig. Suppe!

Wieder auf dem Pfad begegnet mir wenig spĂ€ter ein PĂ€rchen, das tatsĂ€chlich noch auf dem Weg nach oben ist. WĂ€hrend unserer kurzen Unterhaltung erzĂ€hle ich ihnen von der Lawine, davon, dass die Weggabelung hinter mir keine Gabelung, sondern eine Kurve nach oben ist, dass sich die Aussicht innerhalb der nun auf sie zukommenden, breiten Schlucht nicht sonderlich verĂ€ndert und dass sie ein Hang voll Tiefschnee erwartet. Außerdem warne ich sie davor, dass die Sonne in knapp drei Stunden untergeht.
Wenig spĂ€ter finde ich meinen zurĂŒckgelassenen Ast wieder, mit dem ich mich ĂŒber den seitlich abschĂŒssigen Pfad gehangelt habe, und benutze ihn erneut an besagter Stelle. Ich genieße die Aussicht und erhole mich wieder. Da es grĂ¶ĂŸtenteils bergab geht und ich kaum noch Fotos schieße, geht der RĂŒckweg wesentlich schneller vonstatten.

Weiter geht’s auf Seite 6

Am Aussichtspunkt des Columbia Rock picknickt ein PĂ€rchen. Ein paar Raben beobachten gierig die Szenerie, umkreisen sie in sicherem Abstand oder wagen auf ihren Krallen laufend den einen oder anderen vorsichtigen Vorstoß zum KĂ€se. Das PĂ€rchen begrĂŒĂŸt mich freundlich, was ich als eine Art Einladung verstehe. Rachel und Lucas kommen aus Flagstaff. Die Kleinstadt in Arizona ist sehr schön, berichten sie, und außerdem nur eine Stunde vom Grand Canyon entfernt. Ich finde die letzte Info sehr interessant, da ich gerne noch zum Grand Canyon möchte, bisher aber noch keinen Plan entwickelt habe. Da ich natĂŒrlich mal wieder erzĂ€hlen darf, wie ich reise und wo ich ĂŒbernachte, bieten mir die beiden sofort ihre Couch an. Ist das schon wieder so ein Serendipity-Moment? Da begegne ich den ganzen Tag ĂŒber kaum einem Menschen und zwei davon laden mich direkt auf ihre Couch nach Arizona ein. Wir tauschen auf jeden Fall einmal unsere Nummern aus. Die beiden sind mir sehr sympathisch, weswegen ich mit Freude auf das Angebot zurĂŒckkommen werde, falls ich es in die NĂ€he des Canyons schaffen sollte.

Ein Ranger kommt den Pfad hinauf. Rachel und Lucas begrĂŒĂŸen ihn: »Jim Morrison!«
Da Rachel und Lucas ihr Wochenende im Camp 4 verbringen, kennen die drei sich bereits.
»That’s Jim Morrison«, flĂŒstert mir Rachel noch einmal zu.
»That’s Jim Morrison?«, entgegne ich skeptisch. Als der Mann in seiner braunen Uniform neben uns steht, mustere ich ihn genau. Außerdem freue ich mich, schließlich doch noch einen echten Ranger zu sehen. Das hat doch schon wieder etwas aus einem Film â€“ zumindest kannte ich bis gerade eben Ranger und ihre Uniformen nur aus Filmen.
»So, you are Jim Morrison?«, spreche ich ihn an.
»Well«, er hebt unschuldig seine Schultern.
Ich versuche mir vorzustellen, wie der offiziell verstorbene SĂ€nger der Doors mittlerweile aussehen mĂŒsste. Eher wie ein 70-JĂ€hriger. Der Mann vor mir ist 25 Jahre zu jung und hat auch nicht allzu viel Ähnlichkeit mit dem »echten« Jim Morrison. Rachel, Lucas und der Hochstapler unterhalten sich, wĂ€hrend ich versuche, seinen Namen auf dem Anstecker, den er an seine linke Brust gepinnt hat, zu entziffern. Das fĂ€llt »Mr. Morrison« auf. Er beginnt zu lachen und beugt sich zu mir: »Jim Robinson. I have no idea how that Morrison thing came up, but that’s how they call me.«
Akzeptiert.
Rachel und Lucas erzÀhlen, dass sie heute nur bis zu diesem Aussichtspunkt gewandert sind. Jim fragt mich daraufhin, wie weit oben ich war. Ich erzÀhle ihm, dass ich bis zum Waldrand innerhalb der breiten Schlucht hinter dem Wasserfall geklettert bin.
»That’s far«, erkennt er an.
»Did I miss anything?«, möchte ich wissen.
Er lĂ€sst mich wissen, dass es noch eine Aussichtsplattform ganz oben an der Fallkante gibt. DafĂŒr hĂ€tte ich noch weiter durch den Wald gemusst und wieder vor zum Upper Fall. Verdammt. Es kann aber sein, dass alles so zugeschneit ist, dass man dort gar nicht hinkommt, beruhigt er mich wieder.
»You definitely ascended a mountain. That’s the summit up there«, fĂŒgt er noch an.
Das ist ja wie ein Ritterschlag! Auch wird es mir â€“ wesentlich ausgeruhter â€“ erst jetzt so richtig bewusst: Ja, Ich habe alleine und in Gummistiefeln einen zugeschneiten Berg bestiegen! Rock und Roll und: »Yeah!«
Die Gummistiefel kommen auch jetzt wieder kurz zur Sprache, wodurch mein Heldenstatus zusĂ€tzlich untermauert wird. Wir Vier plaudern fröhlich weiter. Ich schildere mein Lawinenerlebnis und möchte von Jim wissen, ob es öfter zu UnfĂ€llen im Park kommt. Der ehrenamtlich als Ranger arbeitende Jim erzĂ€hlt daraufhin so manche Geschichte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lĂ€sst. Es kommt regelmĂ€ĂŸig zu allen möglichen UnfĂ€llen, beginnt er. Letztes Jahr gab es drei Tote innerhalb von nur sieben Sekunden: Eine 21-JĂ€hrige klettert ĂŒber einen Zaun und macht Fotos. Sie steht dabei auf einem rutschigen Stein am Ufer des Merced River, nur wenige Meter von der Fallkante des Vernal Fall entfernt. Die Frau rutscht plötzlich aus und wird von der Strömung mitgerissen. Ein Freund, der mit ihr auf den Steinen stand, versucht sie zu greifen, wird aber unmittelbar nach dem Start seiner Rettungsaktion selbst vom reißenden Fluss erfasst. Ein Dritter kommt hinzu â€ŠÂ dem genau dasselbe widerfĂ€hrt. Besagte sieben Sekunden spĂ€ter stĂŒrzen die drei, unter den Augen Dutzender Touristen, in den Tod. Der Vernal Fall ist 97 Meter hoch. Die erste Leiche kann einen Monat nach dem Unfall geborgen werden. Die Körper der anderen beiden werden erst vier beziehungsweise fĂŒnf Monate spĂ€ter gefunden.
In Hollywood wĂŒrde man nun die offenen MĂŒnder der kleinen Wölflinge sehen, die gebannt den bösen Geschichten des pickligen Oberpfadfinders am Lagerfeuer lauschen. In der RealitĂ€t sitzen aber drei Erwachsene Menschen mit demselben Gesichtsausdruck vor Jim Morrison und schĂŒtteln unglĂ€ubig ihre Köpfe. Das ist ja schrecklich!
Der gute Jim ist aber noch lange nicht fertig mit Horrorgeschichten aus dem Yosemite National Park: Momentan wird eine Person samt Flugzeug vermisst. Der Gesuchte ist vor zwei, drei Tagen aus Los Angeles kommend, irgendwo im Nationalpark abgestĂŒrzt â€“ vermutlich. Man hat das Wrack noch nicht lokalisieren können. Im Yosemite National Park hört man aber nicht auf zu suchen, fĂŒhrt Jim fort. Das liegt an einer Geschichte, die sich 1992 ereignete: Ein Flugzeug stĂŒrzt im Nationalpark ab. Nach wenigen Tagen wird die Suche eingestellt. Es gibt keine Hoffnung, mögliche Überlebende jetzt noch zu finden, lautet die BegrĂŒndung. Viele Monate spĂ€ter findet man durch Zufall die Leichen. Die Menschen sind jedoch nicht durch den Absturz gestorben. Die Insassen der kleinen Maschine haben noch ganze zwei Monate im Park ĂŒberlebt. Anhand gefundener Notizen wurde dieses Drama festgestellt, das alle hier zutiefst geschockt hat. Seither wird mit dem Suchen nach Vermissten nicht mehr aufgehört.
Der Nationalpark ist mit 3081 kmÂČ ĂŒbrigens grĂ¶ĂŸer als das 2570 kmÂČ messende Saarland. Das Areal ist vielmehr mit der FlĂ€che zu vergleichen, die die Kleinstaaten Luxemburg und Andorra zusammen einnehmen.
»How do you know that somebody is missing?«, möchte ich wissen. Schließlich musste ich mich nirgends als Wanderer registrieren oder dergleichen. Andere Wanderer, antwortet Jim, berichten von Begegnungen mit Menschen, die dann nirgends mehr auftauchen oder Verwandte und Bekannte vermissen ihre Angehörigen und melden sich. Das kann auch schon mal lĂ€nger dauern, meine ich. Gruselig.
Stichpunkt »gruselig«: Ich erkundige mich, wie viele BĂ€ren es im Valley gibt und ob man ihnen zu dieser Jahreszeit im Wald begegnen kann. Es leben 18 BĂ€ren im Valley, erklĂ€rt Jim: »Three are still awake and the other 15 hibernate right now.«
Das heißt, dass sie Winterruhe, aber keinen Winterschlaf halten. Die Atem- und Herzfrequenz wird zwar ebenfalls stark reduziert, dafĂŒr sinkt die Körpertemperatur bei Weitem nicht so stark ab wie bei einem Tier, das Winterschlaf hĂ€lt. Dass drei BĂ€ren noch immer wach sind, liegt am milden Winter: Es gibt noch Futter. Im kompletten Nationalpark gibt es 76 BĂ€ren, glaubt Jim zu wissen.

Wir haben uns ganz gut festgequatscht. Es ist schon fast 16 Uhr, als wir uns gemeinsam auf den Weg nach unten machen. Wir sind eine ganz coole Clique. Doch plötzlich bekomme ich leichte Sehstörungen. Oje, so kĂŒndigen sich meine, zum GlĂŒck in den letzten Jahren Ă€ußerst selten vorgekommenen, MigrĂ€neattacken an. Scheiße. Der ĂŒbliche Ablauf sieht es vor, dass ich knapp 30 Minuten lang Lichtblitze sehe und danach der Presslufthammer im Kopf eingeschaltet wird. Meine Schmerztabletten, die ich fĂŒr solch einen Fall mitgenommen habe, sind natĂŒrlich in Joeys Haus in Atwater. Rachel, Lucas und Jim haben auch keine Schmerztabletten einstecken. Uff, das könnte bedeuten, dass ich noch auf dem Pfad ĂŒbelste Kopfschmerzen bekomme und dann noch zwei Stunden mit dem Bus fahren muss. Das klingt nach der puren Hölle. Ich bewege mich ganz vorsichtig, versuche jede ErschĂŒtterung zu vermeiden. Laufen muss ich dennoch. Schließlich geht die Sonne unter. Ich rede mir selbst ein, dass ich ĂŒberhaupt keine Kopfschmerzen bekommen werde und dass es mir gut geht. Ich hatte einen tollen Tag, habe unter UmstĂ€nden eine Couch bei zwei supersympathischen Menschen in der NĂ€he des Grand Canyon klargemacht â€Š alles ist cool. Meine MigrĂ€nebekĂ€mpfungsaktion funktioniert tatsĂ€chlich. Erfreulicherweise bleibt es bei den Lichtblitzen und lediglich einem leichten Druck in meinem SchĂ€del. Die abartigen Kopfschmerzen bleiben aus. GlĂŒck gehabt. Aber wieso habe ich nach ewig langer Zeit auf einmal wieder diesen Quark? Vermutlich habe ich einfach viel zu wenig gegessen und getrunken und dafĂŒr viel zu viel körperliche Anstrengungen unternommen.

2013 01 05 16.20.15

Wir nehmen den Hybrid-Shuttlebus, der die Parkbesucher kostenlos zu den verschiedenen Orten des Valleys fĂ€hrt. Ich steige dort aus, wo mein Tag begann: am Food Court. Rachel und Lucas bekrĂ€ftigen noch einmal ihre herzliche Einladung nach Flagstaff und ich kĂŒndige an, darauf zurĂŒckzukommen.
»Bye Mr. Morrison«, und dann gibt’s endlich die wohlverdiente heiße Suppe. Das tut so gut, denn mittlerweile habe ich nicht nur riesigen Hunger, sondern friere auch ganz gut. Nachdem die Sonne vor wenigen Minuten untergegangen ist, ist auch die Temperatur im Valley rapide abgesunken. Um mich herum sitzen entspannt aussehende Urlauber. Ich komme völlig durchnĂ€sst daher, habe ein von der Sonne und der Anstrengung gegerbtes Gesicht und meinen immer lĂ€nger werdenden Vollbart. Yeah, ich sehe bestimmt ganz schön bĂ€rig aus. Vielleicht sollte ich meine Performance von der Felsdusche wiederholen und ein bisschen pornös durch den Essenssaal brummen. Oder ich erzĂ€hle von der Lawine, vielleicht auch Bergmannsgarn vom Yeti und von Bigfoot, mit denen ich unter dem Wasserfall gerungen habe. Also, ich finde mich gerade ziemlich hot. Ist das arrogant? Nein, es ist ein weiteres Kapitel im Buch meines persönlichen Strebens nach Freiheit und der Suche nach mir selbst. Und heute war ein großer Tag: Ich habe einen verschneiten Berg bestiegen, verdammt noch mal!

Ich fahre mit dem Shuttle direkt nach Merced. Das kostet sechs zusÀtzliche Dollar und Brian muss nicht extra nach Mariposa getuckert kommen. Die Busfahrerin hat noch kein passendes Wechselgeld und bittet mich darum, beim Aussteigen in Merced noch einmal zu ihr zu kommen und den Rest zu bezahlen. Ich verfalle mal wieder in Tiefschlaf und wache erst kurz vor der Amtrak-Station in Merced, meiner Haltestelle, wieder auf.
»You owe me six dollars!«, ruft mir die ulkige Fahrerin zu, als ich auf sie zukomme. Nun kann sie rausgeben und wĂŒnscht mir: »Big success in the world out there!«
»Likewise«, grinse ich und steige aus.
Brian holt mich ab. Es dauert aber ein bisschen, weil er den Bahnhof natĂŒrlich nicht auf Anhieb finden kann. Danach ist er abermals orientierungslos und ich muss ihm beschreiben, wie wir zu Joeys Haus kommen. Auf der Fahrt berichte ich ihm von meinem Tag.
»Nice, nice«, nickt er und streichelt dabei unentwegt seinen Bart von oben nach unten. Auch Brians Tag war: »Nice, nice.«
Er hat sich ein paar HĂ€user angesehen und mit verschiedenen Maklern telefoniert. Ich möchte wissen, ob er denn ernsthaft darĂŒber nachdenkt, in diese Gegend zu ziehen.
»I don’t know. Maybe. Maybe not. I don’t know this area.«
Hm, vielleicht sollte er sich dann erst mal die Gegend angucken, bevor er sich ein Haus raussucht?
Joeys Mom geht’s besser, aber sie wird weiterhin untersucht. Joey hatte verstĂ€ndlicherweise Angst und Panik, nachdem er den Anruf seiner Schwester erhalten hatte. Die BefĂŒrchtungen wurden zusĂ€tzlich noch durch das Ereignis verstĂ€rkt, dem Joey und seine Familie vor zehn Monaten ausgesetzt waren. Damals starb Joeys Vater aus heiterem Himmel an einem Herzinfarkt. Das weckt bei Brian, wie bereits im Dezember bei Joshua in Portland, eine Art SolidaritĂ€tsgefĂŒhl. Joey entspannt sich aber im Handumdrehen und macht Brian und mir einen Energy-Schoko-Drink, der eine ganze Mahlzeit ersetzen soll. Brian ist total begeistert vom gesunden Kakao: »That’s awesome! I could drink it all day!«
Auch mir schmeckt er sehr gut.
Wie bereits erwĂ€hnt, ist Joey Lehrer, Fotograf und Drehbuchautor. Nun will er mir seine filmischen ErgĂŒsse zeigen und meine Meinung als Filmemacher hören. Los geht’s mit einem Kurzfilm, bei dem er auch Regie gefĂŒhrt hat. Er hat den Streifen wie einen klassischen Stummfilm angelegt. Es geht um eine Frau, die sich an ihrem Hochzeitstag entweder fĂŒr die große Liebe oder das dicke Geld entscheiden muss. Sie nimmt die Kohle. Bitch. In Joeys nĂ€chstem Film geht es wieder ums Heiraten. Zuvor hat er sich bereits mehrfach negativ ĂŒber Hochzeiten geĂ€ußert: Er ist Fotograf und will ums Verrecken keine Hochzeiten mehr fotografieren â€“ obwohl es gut Asche bringt. Aber Hochzeiten sind scheiße. FĂŒr einen Mann, der Hochzeiten scheiße findet, dreht er aber viele Filme darĂŒber, merke ich an. Er lacht und sagt, dass ihm das auch bereits aufgefallen sei und er als Running Gag in all seine Filme Hochzeiten einbauen will. Höhö.
Nach den FilmvorfĂŒhrungen werden die ZĂ€hne geputzt. Obwohl ich todmĂŒde sein mĂŒsste, kann ich nicht sofort einschlafen und schreibe stattdessen noch eine Zeit lang. Und dann schlafe ich doch â€“ wie ein Baby.

Quellen
Informationen zu den Eintrittspreisen zum Yosemite National Park: nps.gov
Informationen rund um den Yosemite National Park: Wikipedia, nps.gov und yosemitehikes.com

Tag 56   Inhaltsverzeichnis   Tag 58

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
Lies alle Kommentare
Inge
Inge
11 Jahre zuvor

;o)) Schön, dass es Dich - noch - gibt, Du total verrĂŒckter Kerl! Du solltest nie wieder ohne "Buddy" in so gefĂ€hrliche Abenteuer "eintauchen"!
Ansonsten - wieder ein toller Bericht und sensationelle Bilder! Das Foto "Sonne mit ’Hof’ drum herum" ist ja der Hammer!

2
0
Would love your thoughts, please comment.x