Tag 54: Das Dach Thailands: Doi Inthanon

Curry-Competition

Sonntag, 18. April 2010
Chiang Mai – Doi Inthanon

Mister Mong fährt Anna, Arek, Rebekka und mich heute auf den Doi Inthanon, das »Dach Thailands«. Auf Thailands höchstem Berg, der 2565 Meter misst, wollen wir uns ein paar Wasserfälle angucken und darin baden … falls wir diesmal welche finden, die auch Wasser führen. Sowohl Mong, als auch der Schweizer Raphael, der den Tagestrip letzte Woche mit Dani und Ioanna gemacht hat, stimmen uns diesbezüglich optimistisch.
Der Berg befindet sich etwas mehr als 50 Kilometer südwestlich von Chiang Mai. Schon am Fuße des Doi Inthanon fahren wir an einem rege besuchten kleinen Fluss vorbei, in dem erstaunlich viele Thais schwimmen oder mit Bambusflößen flussabwärts treiben. Die unzähligen Essenstände am Straßenrand leisten auch noch ihren Beitrag, sodass das Ganze etwas von Freibadatmosphäre hat.
Wenige Kilometer später hält Mong an und zeigt uns eine stolze Elefantenmama mit ihrem Baby, das noch keine zwei Wochen alt ist! Das Tierchen ist unglaublich putzig: Kaum einen Meter misst das Dickhäuterchen und ist neugierig ohne Ende. Die Mama ist leider angekettet, dafür kann klein Dumbo ungeniert umherlaufen und die Umgebung checken, was seine Mutter durchaus in leichte Nervosität versetzt. Neben uns bewundern noch sechs Thais das Baby, welches ständig zwischen unseren Reihen oder den Beinen der mächtigen Mutter umherflitzt. Das Rüsselchen ist noch ganz klein, die Äuglein schweifen interessiert von hier nach da und die Füße wirken noch ganz tapsig. Dreimal rennt der Kleine mich übrigens beim Fotografieren um und zweimal stellt er sich auf meinen Fuß! Bisher bin ich noch nicht allzu oft in den Genuss gekommen, einen Elefanten auf dem Fuß stehen gehabt zu haben. Wem dieses Vergnügen auch noch nicht zuteilwurde, hier eine kleine Erläuterung: Elefantenfüße haben eine weiche Sohle! Zudem zerquetschen sie nichts, wenn der dazugehörige Elefant höchstens 100 Kilogramm und keine Tonne wiegt.

Doi Inthanon - Dumbo (1)

Doi Inthanon - Dumbo (2)

Doi Inthanon - Dumbo (3)

Doi Inthanon - Dumbo & Me

Weiter geht’s: Der erste Wasserfall des Tages steht an. Mong kündigt an, dass er im Pick-up bleiben wird, um ein Nickerchen zu halten. Wir vier spazieren über einen schmalen Trampelpfad zum Wasserfall. Mönche begegnen uns und grüßen uns freundlich. Wir erreichen das Flussbett. Es ist ausgetrocknet. Na super. Unsere Hoffnungen, endlich mal einen fetten Wasserfall vorzufinden, schwinden und werden auch tatsächlich nicht wirklich erfüllt. Der Wasserfall reicht aber für eine nette Dusche. Ein Becken zum Schwimmen gibt es aber leider nicht. Dafür ist der Stein, auf den das Wasser plätschert rutschig genug, um sich ordentlich auf die Schnauze zu legen … Mein linker Handballen schmerzt nun für den Rest des Tages ein wenig. Autsch.

Doi Inthanon - Anna unter dem Wasserfall
Anna

Wieder am Pick-up angekommen, wecken wir Mong und verlangen, dass er uns einen anständigen Wasserfall zeigen soll. Der kleine Thai mit dem Blutegel an der Hirnrinde lacht und verspricht uns, dass wir heute noch einen anständigen Wasserfallzu Gesicht bekommen werden. Na dann.
Mong lenkt den Wagen die kurvenreiche Straße immer weiter hinauf. Auf dem Berg wird viel angepflanzt. Überall ziehen sich mit Folie überzogene Beete die Hänge entlang. Ziemlich weit oben auf dem Berg halten wir kurz an, damit ich Getränke kaufen kann. Ich bin der Einzige, der die Ladefläche verlässt, und betrete eine kleine Bretterbude, wo man anscheinend nicht allzu oft Farangs zu Gesicht bekommt. Zumindest erwecke ich sofort die Aufmerksamkeit eines etwa zehnjährigen Jungen, der mich unentwegt anschaut und sich nach kurzem Zögern schließlich »traut«, meine helle Haut anzufassen. Das soll Glück bringen, habe ich mal gehört. Also: dem Jungen. Mir wird es aber bestimmt auch gut tun und so freuen wir uns beide über diese erfolgreiche Zusammenkunft.
Der nächste Wasserfall, der Sriphum Wasserfall, gehört zum Doi Inthanon Nationalpark, kostet 20 Baht Eintritt pro Person und soll laut Mong garantiert genügend Wasser führen. Diese Garantie holen wir uns von ihm ab, bevor wir das Eintrittsgeld bezahlen.
Durch einen angelegten, paradiesischen Garten geht es einige Meter den Berg hinauf und – tatsächlich – man kann den Wasserfall schon früh hören. Der Sturzbach bietet sogar auf zwei Terrassen Becken, in denen man sich im wirklich sehr, sehr kühlen Nass erfrischen kann. Dadurch, dass das Wasser auch aus einer ziemlich beachtlichen Höhe hinabstürzt, kann man aber nur bedingt von Entspannung sprechen. Eine Mischung aus Massage und Gewitter im Kopf ist da wohl die bessere Bezeichnung. Aber es macht Spaß und weckt auch ein wenig den Abenteurer in einem, da man über einige, teils rutschige Felsen klettern muss, um überhaupt unter den Wasserfallzu gelangen.

Doi Inthanon - Siriphum Wasserfall
Arek vor dem Sriphum Wasserfall

Nachdem wir Mong wieder aufgeweckt haben, kutschiert er uns zum dritten und letzten Wasserfall des Tages. Im Becken des Wachirathan Wasserfalls kann man auch schwimmen, somit wäre das also auch geschafft: Erster Wasserfall ist eine Dusche, zweiter Wasserfall stürzt sich aus enormer Höhe hinab und der dritte Wasserfall ist badefreundlich. Schön anzusehen sind zudem alle drei.

Doi Inthanon - Wachirathan Wasserfall
Rebekka vor dem Wachirathan Wasserfall

Als wir uns auf den Weg zurück nach Chiang Mai machen, geht die Sonne langsam unter. Ein schöner Tag.

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