Tag 60: Irgendwie bekackt …

Curry-Competition

Samstag, 24. April 2010
Manama, Bahrain – Frankfurt & Alzey & Mainz, Deutschland

»You are not allowed to take a gun on board.«
Boah, geht das schon wieder los: »It’s just a toy.«
»You are not allowed to take a gun on board.«
Hab ich verstanden. »It was no problem in Bangkok.«
»Bangkok?«
Ach so, kann der Kollege ja nicht wissen. Also erkläre ich ihm, dass wir heute Mittag aus Bangkok gekommen sind und nun mit der gleichen Airline, die es mir heute Morgen erlaubt hat, »bewaffnet« zu fliegen, weiter nach Deutschland reisen werden.
»It’s a gun.«
»It shoots water!«
»You are not allowed to take a gun on board.«
Und was nun?
»Why do you have these guns?«
Die Frage brannte den Jungs von der Gepäckkontrolle schon von Anfang an im Hirn, das hat man bemerkt. Also erkläre ich den Uniformierten kurz, was man in Thailand damit so macht und merke erneut an, dass es ja nur ein Spielzeug ist. Man unterbreitet mir das Angebot, die gefährlichen Schusswaffen am Check-in abzugeben. Der Vorschlag gefällt mir aber nicht so gut, weil ich fürchte, dass die Teile so ungeschützt zu Bruch gehen werden. Wir tragen die Pistolen lediglich in einer Plastiktüte mit uns. Diesen Gedanken äußere ich auf dem Weg zum Check-in auch. Ganz nebenbei schaut uns mittlerweile auch der halbe Flughafen hinterher, da ich von einem Polizisten wieder in den äußeren Bereich des Flughafens geführt werde. Also dorthin, wo man eigentlich ein Visum benötigt, was ich nicht mehr habe, da ich laut Stempel im Reisepass vor fünf Minuten bereits das Land verlassen habe. Mitleidige Blicke verfolgen mich, was mich dazu animiert, noch genervter und nun auch zusätzlich wehleidig zu gucken, hehe.
Am Check-in organisiert man mir einen Karton und lässt diesen wiederum mehrlagig mit Plastikfolie umwickeln. Der Zollbulle klopft dem Plastikfolienmann gönnerhaft auf die Schulter, bedankt sich bei ihm für die geleistete Arbeit und führt mich wieder zurück zur Handgepäckkontrolle.
Gute sechs Stunden später ertönt die Stimme des Piloten: »Wir landen in wenigen Minuten in Frankfurt am Main. Die Außentemperatur liegt bei vier bis sechs Grad Celsius.«

Als ich am Abend schwer frierend meine Kumpels in Mainz besuche, bekomme ich, unmittelbar nachdem ich mein Auto verlasse, von einem Vogel auf die Schulter gekackt … und damit ist die Reise dann endgültig vorbei. Welcome to the fridge, Germany.

ENDE

Tag 59 – Teil 2   Inhaltsverzeichnis   Thai Food Hitlist

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